Sonntag, Dezember 22, 2024
Presseverteiler für Auto-News
StartseiteUmweltNABU: Zwanzig Prozent der ukrainischen Naturschutzgebiete bereits zerstört / Brände, Minen und Wilderei bedrohen seltene Arten im Kriegsgebiet

NABU: Zwanzig Prozent der ukrainischen Naturschutzgebiete bereits zerstört / Brände, Minen und Wilderei bedrohen seltene Arten im Kriegsgebiet

Berlin/Kiew (ots) –

Der andauernde Krieg in der Ukraine ist eine große Tragödie für die Menschen, die zu Hunderttausenden ihr Zuhause verlieren. Auch die Naturschutzgebiete, Heimat für zahlreiche Tiere und Pflanzen, werden in Mitleidenschaft gezogen und zum Teil dauerhaft geschädigt. „Zwanzig Prozent der Naturschutzgebiete in der Ukraine sind bereits zerstört, mehr als drei Millionen Hektar sind aktuell bedroht“, zieht NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller fünf Monate nach Kriegsbeginn Bilanz.

Bei der Zerstörung handelt es sich nach Angaben der Ukrainian Society for the Protection of Birds (USPB) vor allem um Brände sowie Tonnen von Metallschrott, die über weite Teile verstreut seien. Auch Minenexplosionen sowie die Zerstörung von Nestern, Wilderei und illegale Abholzung in besetzten Gebieten seien große Bedrohungen für teilweise seltene Arten. „Besonders betroffen ist die Meeres- und Küstenregion am Asowschen Meer, wo Rosapelikane, Löffelreiher, Zwergscharben und anderen seltene Vogelarten nisten. Die Region hat den höchsten Schutzstatus für den Erhalt der Feuchtgebietsvogelfauna und liegt inmitten aktiver Kämpfe. Zahlreiche Vögel sind hier bereits durch Minenexplosionen sowie Wald- und Schilfbränden ums Leben gekommen“, so Oleg Dudkin, Direktor der USPB.

Auch zahlreiche weitere Gebiete seien betroffen. So beeinträchtigten im Schwarzen Meer militärische Aktivitäten Delfine bei der Nahrungssuche und Orientierung, in Polissja seien Tausende Hektar radioaktiv verseuchte Wald- und Moorflächen verbrannt und in den Wald-Steppen-Naturkomplexen am Asowschen Meer durch Minenexplosionen teilweise seltene Tiere wie Wisente, Antilopen, Wildpferde und Kraniche verunglückt. „Viele Vögel, darunter mindestens die Hälfte der Weißstorchenpaare aus dem Kriegsgebiet, konnten unter den aktuellen Bedingungen in diesem Jahr nicht brüten“, so Dudkin.

Der NABU setzt gemeinsam mit Partnerorganisationen Natur- und Artenschutzprojekte in der Ukraine um und versucht diese auch während des Krieges so weit wie möglich aufrecht zu erhalten. Mit der USPB (Birdlife-Partner in der Ukraine) arbeitet der NABU seit 2004 zusammen. Seit 2021 wird das gemeinsame Projekt „Chorne Bagno Ukraine“ zur Wiederherstellung des transkarpatischen Moores umgesetzt. Das Hochmoor ist von nationaler und internationaler Bedeutung für die biologische Vielfalt, den Klimaschutz und die Wissenschaft.

NABU-Position zum Ukraine-Krieg:https://www.nabu.de/news/2022/03/31226.html

Zum Moorschutzprojekt in der Ukraine:https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/moore/weltweit/ukraine-transkarpatien.html

Zur Spendenseite für NABU-Partnerorganisationen in der Ukraine:

https://www.nabu.de/spenden-und-mitmachen/spenden/ukraine-formular.html

Pressekontakt:

Oleg Dudkin, Geschäftsführer der Ukrainian Society for the Protection of Birds, Tel.: +380 970777020 oder +380 442847131, E-Mail: director@birdlife.org.ua
Ivan Tymofeiev, Projektkoordinator Zentralasien- und Osteuropaprogramm, Mobil: +48 732658291, E-Mail: Ivan.Tymofeiev@NABU.de
———————————————————————
NABU-Pressestelle
Roland Panter | Julian Bethke | Britta Hennigs | Katrin Jetzlsperger
| Silvia Teich
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510 | -1538 | -1722 | -1534 | -1588
Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse@NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

Themen des Artikel

Das könnte Sie auch interessieren