Leipzig (ots) –
Zwei Jahre nach der Insolvenz der Leipziger Wirecard-Tochter Wirecard Communication Services GmbH steht eine Ausschüttung an die Gläubiger des Unternehmens bevor. Das zuständige Amtsgericht Leipzig hatte mit einem Beschluss kürzlich den Weg für die Abschlagszahlung freigemacht. „Wir freuen uns, dass wir für das erste Unternehmen überhaupt im gesamten Wirecard-Verfahren eine Ausschüttung vornehmen können. Fast 1,5 Millionen Euro stehen uns dafür zur Verfügung. Diese werden wir höchstwahrscheinlich im August, auf jeden Fall aber sehr zeitnah, an die Gläubiger auszahlen“, erklärt Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Dr. Nils Freudenberg von der Kanzlei Tiefenbacher Insolvenzverwaltung | Restrukturierung. Die Ausschüttung soll dabei mit einer Quote von 25 Prozent erfolgen. Die jeweiligen Gläubigerinnen und Gläubiger werden vom Insolvenzverwalter noch einmal schriftlich über die Zahlung informiert. Eine erneute Ausschüttung ist ebenfalls denkbar: „Wir haben derzeit noch Gelder in Rückstellungen gebunden. Können diese in Zukunft aufgelöst werden, ist auch eine weitere Abschlagszahlung an die Gläubiger wahrscheinlich“, gibt sich Rechtsanwalt Dr. Nils Freudenberg zuversichtlich.
Die nun anstehende, erste Abschlagszahlung wurde möglich, da der Insolvenzverwalter Lizenz- und ausstehende Leistungsentgelte für das Unternehmen verbuchen konnte. Zudem ist der restliche Kaufpreis für die Leipziger Firma geflossen: Wirecard Communication Services wurde am 1.9.2020 im Rahmen eines Asset-Deals vom Münchner Investor IDnow übernommen. Dadurch konnten bereits kurz nach Verfahrenseröffnung der Betrieb des Call-Centers und der Großteil seiner zuletzt 150 Arbeitsplätze gerettet werden – trotz der komplexen Situation rund um den Wirecard-Konzern.
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