Düsseldorf (ots) –
Bio-Lebensmittel sind längst keine Nischenprodukte mehr: 2021 gaben die Deutschen 15,9 Milliarden Euro für Bio-Lebensmittel und -Getränke aus, ein Plus von 5,8 % gegenüber dem Vorjahr (Quelle: Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, Branchen Report 2022). Und auch die Agrarpolitik will diesen Bio-Aufschwung mit Fokus auf mehr Nachhaltigkeit verstärken: So ist das erklärte Ziel, den Ökolandbau hierzulande bis 2030 auf 30 % der Fläche zu verdreifachen, EU-weit liegt das Ziel bei 25 %. Dabei haben Verbraucher hohe Anforderungen an die Bio- Landwirtschaft, besonders mit Blick auf Tierwohl und ökologische Nachhaltigkeit. Das zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag der europäischen Molkereigenossenschaft Arla Foods durchgeführt hat. So gaben knapp 82 % der Befragten an, dass Bio-Milchbauern eine artgerechte Tierhaltung mit ausreichend Weidegang erfüllen sollten, 45,2% erwarten von den Bio-Milchbauern die Gesundheit der Böden zu fördern und 38,4 % meinen, dass Bio- Milchbauern die Artenvielfalt erhalten sollten. Und auch beim Kampf gegen den Klimawandel im Lebensmittelsektor sehen die Deutschen eine besondere, positive Rolle bei den Bio-Milchbauern, vor allen anderen Gruppen wie dem Lebensmitteleinzelhandel oder der Politik.
Die Ergebnisse des Bio-Barometers machen deutlich: Mehr ökologische Nachhaltigkeit und die damit verbundenen Verbraucherwartungen spielen auch im Bereich der Milchwirtschaft eine immer größere Rolle. Hier setzt auch Arla mit seinem neuen, erweiterten Biomilch-Standard an, und möchte als europaweit größter Produzent von Bio-Milchprodukten, in Sachen Nachhaltigkeit vorangehen. Dabei legen die neuen, zusätzlichen Kriterien des Arla Bio-Standards einen besonderen Fokus auf Klima, Biodiversität, Bodengesundheit und Tierwohl und gehen über den EU-Bio-Standard hinaus. Ein wichtiger Schritt für Arla und seine europaweit 900 Bio- Landwirte (von insgesamt 9.000 Landwirten, konventionell und bio), um die Transformation zu einer nachhaltigeren Milchwirtschaft weiter voranzutreiben. In Deutschland gehört Arla zu den Top fünf der Molkereibranche und bietet neben einer großen Auswahl an Milchprodukten aus konventioneller Milch auch zahlreiche Produkte in Bio-Qualität. Hierzulande ist Arla einer der größten Verarbeiter von Biomilch. Mit der frischen Bio-Weidemilch (3,8 % Fett) von Arla ist das Molkereiunternehmen Deutschlands Nummer eins bei den Bio-Frischmilch-Markenprodukten (Quelle: Nielsen Daten, LH+DM, Umsatz & Absatz).
Landwirte und Verbraucher sollen vorangehen
Die Umfrage zeigt: Beim zentralen Nachhaltigkeitsthema, dem Kampf gegen den Klimawandel, setzen die Befragten für den Lebensmittelbereich in erster Linie auf Bio-Landwirte (42 %), gefolgt von Verbrauchern (41 %). Diesen beiden Gruppen trauen die Befragten am ehesten zu, einen positiven Beitrag gegen den Klimawandel im Bereich des Lebensmittelsektors zu leisten. Bemerkenswert: Bei den politischen Entscheidern sehen die Verbraucher derzeit einen eher geringen Einfluss. Nur knapp 17 % trauen der Politik einen positiven Beitrag gegen den Klimawandel im Bereich des Lebensmittelsektors zu. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch mit Blick auf Nichtregierungsorganisationen (16 %) und den Lebensmitteleinzelhandel (9 %). „Bio ist in der Mitte der Gesellschaft und des Milchregals angekommen. Dabei zeigt die Befragung, dass Verbraucher im Lebensmittelsektor besonders den Landwirten eine zentrale Rolle zuschreiben, wenn es darum geht einen positiven Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel zu leisten. Hier setzt auch unser neuer Bio-Standard an. Mit ihm wollen wir deutlich machen, dass Landwirte und Unternehmen mit Blick auf Nachhaltigkeit mehr Verantwortung übernehmen und Teil der Lösung bei der Bewältigung des Klimawandels und für mehr Biodiversität sind. Wichtig sind jedoch auch eindeutige politische Rahmenbedingungen. Individuelle und politische Verantwortung gehen beim Klimaschutz Hand in Hand“, erklärt Patrik Hansson, Deutschland-Chef von Arla Foods.
Lücke zwischen Erwartung und Wahrnehmung bei der Biomilch – Engagement sichtbarer machen
Für die Mehrheit der Deutschen bedeutet der „Bio“-Aspekt in der Milchwirtschaft vor allem artgerechte Haltung mit ausreichend Weidegang für die Kühe: Knapp 82 % finden, dass Bio-Milchbauern diesen Aspekt erfüllen sollten. Doch zwischen Erwartung und Wahrnehmung klafft bei der Einschätzung der Befragten eine Lücke: Denn lediglich 60 % der Umfrage-Teilnehmer finden, dass Bio-Milchbauern diese Anforderung nach artgerechter Haltung mit ausreichend Weidegang heute schon erfüllen. Einer von vier Befragten erwartet von Bio- Milchbauern eine klimaschonendere Produktion – doch nur rund 10 % glauben, dass Bio-Landwirte dies bereits erfüllen. 22 % finden, dass Bio-Milchbauern bereits zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen – aber knapp doppelt so viele fordern dies von ihnen ein. „Zwischen dem, was Verbraucher von Bio-Milchbauern in Sachen Nachhaltigkeit fordern, und was sie heute bei den Landwirten bereits erfüllt sehen, klafft eine Lücke. Daher wollen wir mit unserem neuen Bio-Standard auch an der Sichtbarkeit der bereits vorhandenen Nachhaltigkeitsmaßnahmen unserer Landwirte rund um Klima, Boden und Biodiversität arbeiten, in dem wir jährlich systematisch Daten in diesen Bereichen von unseren Landwirten erfassen. Zudem können wir als Arla auf der Grundlage dieser Daten gemeinsam mit unseren Landwirten unsere Nachhaltigkeitsanstrengungen gezielt weiterentwickeln“, so Kasper Thormod Nielsen, Leiter Nachhaltigkeit bei Arla Foods Deutschland.
Das unterstützen auch die Landwirte auf ihren Höfen: „Ökologische Nachhaltigkeit ist seit jeher ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit. Der neue Bio-Standard hilft mir dabei, daran zu arbeiten den CO2e-Fußabdruck meines Betriebs zu verringern und die Biodiversität sowie Bodengesundheit auf meinen landwirtschaftlichen Flächen zu verbessern. So können auch wir einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen und zum Erhalt der Artenvielfalt beizutragen“, sagt Arla-Bio-Landwirt Daniel Niebes aus Nordrhein-Westfalen.
Hidden Champion im Kampf gegen Klimawandel: Gesunder Boden
Dabei spielen auch gesunde Böden als Instrument im Kampf gegen den Klimawandel eine zentrale Rolle: Sie sind einer der wichtigsten Speicher für CO2. Nach Angaben des Bundesinformationszentrum Landwirtschaft sind hierzulande in landwirtschaftlich genutzten Flächen etwa 2,4 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gespeichert. Damit bevorraten die Böden mehr als doppelt so viel Kohlenstoff wie der gesamte Baumbestand in deutschen Wäldern und mehr als das Dreifache der CO2-Menge, die in ganz Deutschland pro Jahr freigesetzt wird. Dabei speichern Dauergrünlandflächen, wie etwa ein Großteil der Weidefläche bei der Rinderhaltung, durchschnittlich doppelt so viel Kohlenstoff pro Hektar im Vergleich zu Ackerböden.3 Zwar sagt die Mehrheit der Deutschen laut der Befragung, dass ein gesunder Boden etwa für die Nahrungsmittelproduktion (66 %) unerlässlich und für das Ökosystem der Welt entscheidend (56 %) ist, doch nur etwa jeder Fünfte ist sich darüber im Klaren, dass ein gesunder Boden auch zur Bekämpfung des Klimawandels beiträgt.
„Wir bauen unsere Programme für mehr Nachhaltigkeit in der Milchwirtschaft stetig aus und unser neuer Bio- Standard ist ein wichtiger Baustein. Dabei ist neben der ökologischen auch die ökonomische Nachhaltigkeit entscheidend, damit unsere Landwirte eine zukunftsfähige Milchwirtschaft betreiben können. Alle Seiten profitieren, wenn Handel und Verbraucher gemeinsam mit den Landwirten an einem Strang ziehen, um den nächsten Schritt in Richtung mehr Nachhaltigkeit in der Milchwirtschaft zu gehen“, so Patrik Hansson.
Über die Umfrage: Das Meinungsforschungsinstitut Civey hat für Arla vom 24.11. bis 25.11.2021 online 2.500 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 3,4 – 3,6 % (Gesamtergebnis).
Appendix:
Mehr als Bio. Für eine bessere Zukunft. Der neue Arla Bio-Standard.
Alle Arla Bio-Landwirte erfüllen die einheitlichen Anforderungen der europäischen Öko-Verordnung (EU-Bio- Siegel), zzgl. eventueller, nationaler Regelungen. Darüber hinaus hat Arla in seinem eigenen Bio-Standard weitere Bio-Kriterien festgelegt. Diese Anforderungen hat dieMolkereigenossenschaft erhöht. Seit 2022 arbeiten alle europaweit rund 900 Bio-Landwirte nach dem neuen Arla Bio-Standard mit neuen, zusätzlichen Kriterien in den vier Bereichen Bodengesundheit, Biodiversität, Klima und Tierwohl. Damit geht Arla über den EU-Bio-Standard hinaus. Seit einigen Wochen sind alle Produkte der Marke Arla Bio in Deutschland im neuen Verpackungsdesign mit Informationen rund um den Bio-Standard erhältlich. Die neuen Kriterien des Arla Bio- Standards im Einzelnen:
Bodengesundheit:
– Eine Bewertung des Kohlenstoffgehalts im Boden, um eine Ausgangsbasis für die Messung weiterer Verbesserungen des Kohlenstoffgehalts im Boden zu schaffen. Die Bodenproben werden von einem externen Labor unter anderem auf folgende Kennzahlen untersucht: organische Substanz, organischer Kohlenstoff, Gesamtkohlenstoff, Gesamtstickstoff und das Kohlenstoff-Stickstoff- Verhältnis.
– Es müssen mindestens fünf von 22 Maßnahmen zur Bodengesundheit in den Betrieben umgesetzt sein und einmal jährlich in einer zentrale Arla Datenbank erfasst werden. Diese sind in einem speziell zu diesem Zweck erstellten Maßnahmenkatalog zu finden, zum Beispiel der Anbau von Zwischenfrüchten, höhere Grasanteile und reduzierte Bodenbearbeitung.
– Jährliche Eigenkontrolle von Indikatoren für die Bodengesundheit, wie etwa das Testen des Bodengeruchs und die Anzahl von Regenwürmern.
Biodiversität:
– Es müssen mindestens sieben von 33 Maßnahmen zur Erhaltung der Biodiversität in jedem Betrieb implementiert sein. Diese sind in einem speziell zu diesem Zweck erstellten Maßnahmenkatalog zu finden, zum Beispiel Puffer- und Blühstreifen, Hecken oder natürliche, extensiv bewirtschaftete Grünlandflächen.
– Jährliche Eigenkontrolle und Erfassung der Maßnahmen zur Erhaltung der Biodiversität in einer zentralen Arla-Datenbank.
Klima:
– Verpflichtende Teilnahme am jährlichen Arla Klimacheck-Programm zur Reduzierung des CO2e- Fußabdrucks des Betrieb
– Arlas Ziel einer CO2e-Reduzierung um 30 Prozent pro Kilogramm Milch auf den Höfen weiter beschleunigen; Zielerreichung bereits im Jahr 2028 anstelle bisher 2030 wie für alle Arla Milchbetriebe (bio und konventionell
– Vollständige Umstellung auf Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen (Wind, Solar, Biogas, Wasserkraft) seit 2022.
Tierwohl:
– Minimum der Weidezeit erhöht: Kühe müssen nun mindestens 150 statt der bisher 120 Tage pro Jahr auf der Weide stehen, für mindestens sechs Stunden pro Tag.
– Alle Tiere ab einem Alter von sechs Monaten müssen Zugang zu Kuhbürsten für eine bessere Fellpflege und ihr Wohlbefinden haben – Mindestanforderung: eine Bürste pro 50 Tiere.
Über Arla Foods
Arla Foods ist eine europäische Molkereigenossenschaft und gehört den knapp 9.000 Arla-Landwirtinnen und Landwirten aus Deutschland, Belgien, Dänemark, Großbritannien, Luxemburg, Schweden und den Niederlanden. Das Unternehmen mit gut 20.000 Mitarbeitenden erwirtschaftete 2021 einen globalen Umsatz von 11,2 Mrd. Euro. Arla Produkte werden weltweit unter bekannten Markennamen wie Arla®, Castello®, Lurpak® und Puck® in mehr als 100 Ländern der Erde vertrieben. Das Unternehmen ist der europa- und weltweit größte Hersteller von Molkereiprodukten in Bio-Qualität. In Deutschland ist Arla Foods mit starken Marken wie Arla Buko®, Arla® Skyr und Arla Kaergarden® vertreten. Deutschland gehört zu den Kernmärkten des Unternehmens. Hierzulande gehört Arla Foods zu den Top Fünf der Molkereibranche und beschäftigt rund 1.650 Mitarbeiter in zwei großen Milchwerken und der Deutschland-Zentrale in Düsseldorf. Etwa 1.500 deutsche Genossenschaftsmitglieder (davon 85 Bio-Betriebe) beliefern die Werke mit Milch. Weitere Informationen finden Sie unter www.arlafoods.de
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