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Studie: Einkommensteuerbelastung der Spitzenverdiener seit 1998 deutlich gestiegen

Berlin (ots) – Das deutsche Steuersystem sorgt für eine enorme Einkommensumverteilung. Dieses Jahr werden die oberen 1 Prozent der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler voraussichtlich 22,8 Prozent der gesamten Einkommensteuereinnahmen (inkl. Soli) tragen, die oberen 10 Prozent sogar 53,4 Prozent. Verglichen mit der Aufkommensverteilung vor der großen Steuerreform der rot-grünen Bundesregierung ist die Belastung dieser Einkommensgruppen spürbar angestiegen. Der Anteil der restlichen 90 Prozent hat sich entsprechend reduziert. Das führt dazu, dass die unteren 50 Prozent nur noch 6,2 Prozent des Einkommensteueraufkommens (inkl. Soli) zahlen. Das ist das Ergebnis einer umfangreichen Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).

Die Analyse mit einer zeitlich konsistenten Datenbasis zur Einkommensverteilung im Zeitraum von 1998 bis 2021 widerlegt eine weitverbreitete Meinung über steuerliche Be- und Entlastungen während der vergangenen zwei Jahrzehnte. Zwar sank die durchschnittliche Steuerbelastung der Bruttoeinkommen durch Einkommensteuer und Soli für die oberen 10 Prozent und die oberen 1 Prozent der Einkommensverteilung unmittelbar nach der Reform Anfang des Jahrtausends. In der Phase wirtschaftlichen Aufschwungs zwischen 2014 und 2019 führten jedoch ausbleibende Anpassungen des Einkommensteuertarifs sowie vieler Freibeträge an die Realeinkommens-entwicklungen dazu, dass im Jahr 2019 die Steuerbelastung der Bruttoeinkommen aller Einkommensgruppen – auch die der oberen 1 Prozent – höher lag als im Jahr 1998. Auch die Gruppe der unternehmerisch Tätigen und Selbstständigen wies im Jahr 2019 eine deutlich höhere Steuerbelastung als 1998 auf.

Mit Blick auf die Studienergebnisse fordert der Geschäftsführer der INSM, Hubertus Pellengahr, die schädliche und überflüssige Debatte über Steuererhöhungen umgehend zu beenden. „Wenn mehr als jeder zweite Euro der Lohn- und Einkommensteuer von lediglich zehn Prozent der Steuerzahlerinnen und -zahler erbracht wird, sollten die Politik das anerkennen, statt es kleinzureden. Die Einkommen in Deutschland wurden und werden kräftig umverteilt. Was wir jetzt brauchen, ist neues und zusätzliches Wachstum. Wer Steuererhöhungen androht, bewirkt das Gegenteil. Umso schneller wir wieder zurück zu alter Stärke finden, desto schneller entsteht Spielraum für Steuererleichterungen für alle Einkommensgruppen. Das haben wir uns alle verdient.“

Wollen Sie wissen, welchen Anteil Ihre Einkommensgruppe zu Steueraufkommen beiträgt? Die vollständige Studie inklusive einer interaktiven Grafik finden Sie auf insm.de.

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und gibt Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche Politik. Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie finanziert.

Pressekontakt:

Pressesprecher INSM: Florian von Hennet, Tel. 030 27877-174;
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