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„ZDFzoom“ über Erdogans türkische Spitzel in Deutschland

Mainz (ots) – Etwa drei Millionen sogenannte Deutschtürken leben in Deutschland – darunter auch Kritiker des türkischen Präsidenten Erdogan. Seit dem Putschversuch in der Türkei in der Nacht vom 15. auf den 16. Juli 2016 stehen sich Erdogan-Befürworter und -Gegner auch in Deutschland unversöhnlich gegenüber – und Regierungskritiker riskieren, beim türkischen Staat denunziert zu werden. „ZDFzoom“ geht am Mittwoch, 3. Juni 2020, 22.45 Uhr, in „Im Dienste Erdogans – Türkische Spitzel in Deutschland“ der Frage nach, wie das System Erdogan in Deutschland funktioniert.

Die „ZDFzoom“-Reporterinnen Simone Müller und Susana Santina treffen einen türkischen Flüchtling. Er und seine Familie sind Anhänger des Predigers Gülen und flohen vor eineinhalb Jahren aus der Türkei nach Deutschland. Der 18-Jährige erzählt, dass er von dem Imam einer DITIB-Moschee in Hessen denunziert und von Gemeindemitgliedern geschlagen worden sein soll. Der DITIB-Imam soll den jungen Mann gewarnt haben, dass er ihn als Gülen-Anhänger der türkischen Botschaft in Berlin melden müsse.

„ZDFzoom“ zeigt, wie das System der türkischen Spitzel in Deutschland funktioniert. Ein ehemaliger inoffizieller Mitarbeiter des türkischen Geheimdienstes MIT gibt Einblicke in die Vorgehensweise des Dienstes. In Deutschland hat der türkische MIT rund ein Dutzend Mitarbeiter offiziell gemeldet. Laut des Geheimdienstexperten Erich Schmidt-Eenboom liegt die Zahl der inoffiziellen Spitzel jedoch deutlich höher. Schmidt-Eenboom spricht von einer „gigantischen Zahl von rund 8000 Zuträgern“ des türkischen Geheimdienstes in Deutschland.

Schmidt-Eenboom kritisiert die Bundesregierung, dass sie ihrer verfassungsrechtlich vorgeschriebenen Schutzfunktion nicht nachkomme. Auch die Linken-Politikerin Sevim Dagdelen übt Kritik daran – sie wird selbst bedroht, weil sie sich immer wieder Erdogan-kritisch äußert. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz konfrontierte „ZDFzoom“ sowohl den türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu als auch den deutschen Außenminister Heiko Maas mit den Vorwürfen.

Ansprechpartner: Thomas Hagedorn, Telefon: 06131 – 70-13802; Presse-Desk, Telefon: 06131 – 70-12108, pressedesk@zdf.de

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