Nördlingen (ots) – (tdx) Das Einfamilienhaus im schwäbischen Landkreis
Donau-Ries lässt zunächst nichts Außergewöhnliches ahnen. Die Photovoltaikanlage
sticht ins Auge, da sie die komplette südliche Dachfläche bedeckt, doch dies ist
heutzutage keine Seltenheit mehr. Unter der Gebäudehülle schlummert aber weit
mehr als die teils in Holz, teils in Putz ausgeführte Fassade vermuten ließe.
Denn das Einfamilienhaus repräsentiert eine neue Art des Bauens: Ein nahezu
energieautarkes Passivhaus nach dem Prinzip des Sonnenhauses, das sich selbst
intelligent mit Wärme und Strom aus der Sonne versorgt, dabei mit einem Minimum
an Energiezufuhr auskommt und gleichzeitig höchste Wohnstandards erfüllt.
„GrünerLeben – Das smarte, energieautarke Wohlfühlhaus“ beweist auf einer
Wohnfläche von knapp 230 Quadratmetern, dass Sparsamkeit äußerst wohnlich sein
kann. Dafür wurden ausschließlich natürliche, schadstofffreie Rohstoffe verbaut,
die die Umwelt so wenig wie möglich belasten. Ziel war es, praktikable Lösungen
für zukünftiges Bauen aufzuzeigen, die nicht nur nachhaltig und ökologisch sind,
sondern auch für die Allgemeinheit bezahlbar.
Das Projekt aus der Feder der Taglieber Holzbau GmbH wurde in Holzrahmenbauweise
realisiert. Die Außenwände sind mit einer Hanfdämmung von Thermo Natur gedämmt.
Die älteste Kulturpflanze der Welt ist ein wahrer Alleskönner und hat sich beim
Hausbau bereits vielfach bewährt. Atmungsaktiv und völlig frei von Schadstoffen
zeichnet sich Hanf durch hervorragende Dämmwerte aus, lässt sich leicht
verarbeiten und ist zudem äußerst langlebig. Schimmel, Allergien und
Schädlingsbefall werden durch eine Hanfdämmung aktiv vermieden, denn
Feuchtigkeit kann über die Außenwand entweichen, sodass kein Nährboden für
ungebetene Gäste entsteht.
Eine Holz-Beton-Verbunddecke ermöglicht überdurchschnittlichen Schallschutz,
eine offene Galerie im Dachgeschoss flutet das Gebäude mit Tageslicht.
Holz-Alu-Fensterelemente sorgen für maximale Isolierwerte und vermeiden
unnötigen Kunststoff.
Energieautarkes Wohnen der Zukunft
Das Aushängeschild des Projekthauses ist ohne Zweifel sein Energiekonzept. Auch
wenn die Idee eines energieautarken Gebäudes keineswegs neu ist, so eröffnen
moderne Technologien ganz neue Möglichkeiten. Eine konsequente Südausrichtung
des Hauses, Dächer mit idealer Auslastung durch Photovoltaik sowie
Speichermöglichkeiten für Strom- und Wärmeüberschuss bilden die Basis. Hinzu
kommen ein diffusionsoffener Wandaufbau und eine hochwertige Gebäudehülle aus
Holz. Abgerundet wird die Gebäudetechnik von einem Smarthome-System, das eine
völlig reibungslose Steuerung der intelligenten Heizungs- und Lüftungsanlage
erlaubt.
In der Praxis versorgt die vorhandene Sonneneinstrahlung das Haus mit solarer
Grundwärme. Eine 30 Quadratmeter große Solarthermie-Anlage auf der Garage speist
einen 5.200 Liter großen Langzeitwärmespeicher für Heizung und Warmwasser,
sodass auch in der kalten Jahreszeit Sonnenenergie genutzt werden kann. Die 12,1
kWp Photovoltaikanlage auf dem Hausdach gewinnt Strom, der kurzfristig in einem
9,8 kWh Batteriespeicher zur Verfügung steht. Ideal, um Elektroauto, E-Bike oder
Pedelec aufzuladen. Die Emissionen betragen dabei gerade einmal fünf Kilogramm
CO2 pro Quadratmeter und Jahr. Der Primärenergiebedarf liegt bei 21,9
Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Gut 60 Prozent des Wärmebedarfes für
Heizung und Warmwasser deckt das Gebäude rein mit Sonnenenergie.
Mit dem Smarthome-System von myGEKKO kann die Gebäudetechnik kinderleicht
reguliert werden. Besonders wichtig war es, Vorgänge durch Technologie zu
erleichtern, also Stress zu reduzieren, statt zusätzlichen Stress durch
unverständliche Bedienelemente zu erzeugen. Die Komponenten sind dabei äußerst
dezent im Innenraum integriert: So gibt es zum Beispiel Lichtschalter ohne
Kabel, die im ganzen Haus funktionieren. Verschiedene Szenarien wie
„romantischer Abend“ oder „Abwesenheit“ können gezielt eingestellt werden und
eine Videoüberwachung an der Eingangstüre sorgt rund um die Uhr für Sicherheit.
Zwar machen sich die technischen Raffinessen in einem höheren Anschaffungspreis
bemerkbar, dennoch waren die Planer gehalten, die Kosten so im Rahmen zu halten,
dass die Investition attraktiv bleibt. In die Baukosten mit einberechnet sind
sie zudem kalkulierbar und eröffnen wiederum Förderungsmöglichkeiten im Rahmen
des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Auf lange Sicht gesehen überwiegt der
Vorteil geringer und vor allem planbare Neben- und Energiekosten und bietet neue
Perspektiven für die Altersvorsorge.
Technik trifft Tradition
Mit dem Projekthaus hat sich Taglieber auch zum Ziel gesetzt, ein besonders
wohngesundes und vor allem einladendes Gebäude zu schaffen. Eine kreative
Innenraumgestaltung mit modernem Beleuchtungskonzept, heimelige
Wandflächenheizungen sowie individuelle, maßgeschneiderte Einbaumöbel der
hauseigenen Schreinerei sorgen für ein maximales Wohlfühlklima im ganzen Haus.
„Viele Menschen sehnen sich nach Entschleunigung und Geborgenheit und wollen in
ihrem Zuhause neue Kraft schöpfen“, so Geschäftsführer Erwin Taglieber. Seine
Heimat, das Nördlinger Ries hat sich deshalb im Interieur niedergeschlagen.
Gezielt wurden natürliche Materialien für eine sympathische Wohnatmosphäre
eingesetzt. Helle Farben an Wänden, Decken und Böden suggerieren Leichtigkeit
und Offenheit. Einzelne dunkle Möbelstücke setzen spannende Akzente und
fungieren gleichzeitig als Fluchtpunkt für die familiäre Zusammenkunft. Das Blau
der Rieser Tracht wurde im Bad thematisiert, eine duftende Naturtapete der
Rieser Felder und Wiesen sorgt als besonderer Clou für heimatliches Flair. Die
Designsprache bleibt dabei dennoch stets modern und klar. Optischer Ballast
hätte das Wohnkonzept gestört. Wie auch für die Gebäudehülle wurden hochwertige,
wohngesunde Baustoffe und Materialien eingesetzt und obendrein in echter
Handarbeit verbaut. Zusammen mit dem zukunftsweisenden Energiekonzept zahlt sich
dies in Form eines langfristigen Werterhalts aus.
Weitere Informationen unter www.thermo-natur.de.
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