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Neues Profil für die Gründerzeitvilla / Wer dämmt, gewinnt

Münster (ots) – Es begann als Sanierung und erfüllte am Ende einen Traum: Birgit Meyer nutzte eine notwendig gewordene Fassadendämmung dazu, ihrer Cuxhavener Gründerzeitvilla, seit drei Generationen im Familienbesitz, ein neues altes Gesicht zu geben. Und zwar eines, das sie sich seit ihrer Kindheit wieder herbeigewünscht hatte.

Vom Grünen Weg in Cuxhaven, am Rande des Lotsenviertels, sind es nur wenige hundert Meter nach Süd bis zur historischen Altstadt. Von Ost weht die Brise, die nach Wattenmeer und Elbe schmeckt. Dort liegt der Fischereihafen, von dem aus der Großvater und Vater von Birgit Meyer als Hochseefischer ihr Berufsleben lang in See stachen. Hier ließ sich die Familie in den 1950er Jahren nieder. Der Großvater erwarb eine Gründerzeitvilla mit drei Wohnungen, die genügend Platz für drei Generationen bot. Birgit Meyer erinnert sich noch gut an das damalige Aussehen des weißen Gebäudes mit seinen ursprünglich opulenten Stuckverzierungen, in dem sie aufwuchs und ohne Unterbrechung bis heute lebt. Doch dann forderte 1968 der Zeitgeist seinen Tribut: Der Großvater ließ den Stuck abschlagen, die Fassade wurde mit Klinkerriemchen in Ziegelrot und Gelb verkleidet und zeigte sich fortan modern und sachlich. „Da war die Schönheit der Gründerzeit einfach weg“, bedauert Birgit Meyer diesen Schritt noch heute. Aber Zeiten haben es an sich, dass sie sich laufend ändern: Als 2018 die beiden noch ungedämmten Gebäudeseiten Feuchteschäden entwickelten, kam für Birgit Meyer die Stunde der technischen und vor allem auch der gestalterischen „Wiedergutmachung“ an der Familienvilla, Jahrgang 1904.

„Um das Haus zu erhalten, habe ich mich zu der Dämmung entschlossen und mir zusätzlich den Traum erfüllt, die historische Fassade neuzeitlich wieder herzustellen.“

Schon seit einigen Jahren hat Birgit Meyer mit Christian Struß aus Cuxhaven den Malermeister ihres Vertrauens an der Seite. Bei der Besprechung der Dämmarbeiten erzählte sie von ihren sehnsüchtigen Erinnerungen an die historische Fassade – und davon, dass sie kürzlich in ihrer Nachbarschaft die Rekonstruktion einer solchen Gründerzeit-Gebäudehülle beobachtet hatte. Der Malermeister ergriff die Initiative und ließ im Farbstudio Hamburg des Farben- und Lackherstellers Brillux einen dreidimensionalen Entwurf für die Fassade entwickeln: Der Entwurf beinhaltete nicht nur Vorschläge für die Farbgestaltung, sondern auch für sogenannte Profile als ästhetische und finanzierbare Alternative zur ehemaligen Stuckdekoration. Diese robusten Hartschaum-Profile eignen sich hervorragend für wärmegedämmte Fassaden. Birgit Meyer war begeistert – und ließ die Vorschläge umsetzen: Wie in der ursprünglichen Gestaltung hat das Haus nun wieder ein komplett umlaufendes ausgeprägtes Dachabschlussprofil. Zudem erhielten die Fenster mit Rahmenprofilen eine neue Ausdruckskraft. Die Gebäudekonturen sind durch senkrechte Profile gegliedert und damit stärker betont. Im Erdgeschoss setzt eine Bossierung – eine ebenfalls mit aufgesetzten Profilplatten erreichte Natursteinoptik – den Sockelbereich ab. Bewusst entschieden sich Birgit Meyer und die Farbdesigner für einen Mittelweg: Die neue Fassade kommt mit weniger Ornamenten aus als das Gründerzeit-Original. Zusammen mit der nun mehrfarbigen Farbgestaltung in Weiß-, Beige- und Grautönen zeigt die Villa wieder ein charaktervolles Gesicht, in dem sich historische Inspiration und zeitgemäße Interpretation zu einem schönen Ganzen fügen.

„Die Dämmung hat uns spürbar mehr Behaglichkeit gebracht – im Treppenhaus, in den Fluren und den Räumen zur Nordseite.“

Seit Dezember 2018 freuen sich Birgit Meyer, die beiden Mietparteien im Haus und auch die Nachbarn über die Fertigstellung des neuen alten Schmuckstücks, das perfekt ins Lotsenviertel passt. Doch nicht nur optisch lässt sich die Aufwertung nahezu mit Händen greifen. Unter der Hülle sorgt die neue Wärmedämmung für mehr Energieeffizienz und deutlich höhere Raumtemperaturen. „Schon beim ersten Frost im Januar haben wir alle gemerkt, wie viel wärmer es in den bislang kritischen Räumen ist“, berichtet die Bauherrin. Ihren Entschluss, die Fassade aufwendiger als zunächst geplant zu modernisieren, hat Birgit Meyer keine Sekunde bereut: „Das Haus war immer mein und der Lebensmittelpunkt unserer Familie. Meine Tochter wird es eines Tages übernehmen, und damit wird die vierte Generation hier einziehen. Das ist ein schönes Gefühl, in das wir gern investieren.“

Weitere Informationen unter: http://ots.de/0Khlev

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Judith Leßmann
Tel. +49 251 7188-223
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