Leipzig (ots) –
An den meisten deutschen Flughäfen ist nachts der Passagierflug aus Lärmschutzgründen verboten. Am Flughafen Leipzig/Halle „brummt“ es die ganze Nacht. DHL betreibt mit Expressfracht hier sein weltweit größtes Drehkreuz. Die Anwohner müssen mit dem Lärm leben. Nun soll der Frachtverkehr noch ausgebaut werden. Wird es dann noch lauter? MDR-„exactly“ fragt nach – am Montag, 12. September, ab 10.00 Uhr in der ARD Mediathek und ab 17.00 Uhr auf dem YouTube-Kanal „MDR Investigativ“ (https://www.youtube.com/channel/UCZOM0CqaJ5njZB_O-RyQSsw).
Die Bedingungen für das Drehkreuz sind perfekt: zwei Autobahnen direkt am Flughafen und eine Zuganbindung. Vor allem die Erlaubnis, nachts zu fliegen, ist essentiell für das Expressgeschäft von DHL. Nur über die Nacht können Waren an einem Tag bestellt und am nächsten geliefert werden. Mit Expresslieferungen bei Versandfirmen wird für den Anstieg solcher Aufträge gesorgt.
DHL ist ein Jobmotor. Beim Start 2008 gab es in der Region sehr viele Arbeitslose. Heute beschäftigt DHL HUB 6000 Menschen, Tendenz steigend. Dazu kommen rund 120 weitere Firmen, die direkt am Flughafen angesiedelt sind.
Doch der Boom hat eine Schattenseite für die Anwohner: Lärm. Und der macht erwiesenermaßen krank: Verkehrslärm im Allgemeinen befördert Herzinfarkte, Schlaganfälle, Depressionen und Herzinsuffizienz. Starker Fluglärm sorgt bei Depressionen für einen Risikoanstieg um knapp neun Prozent. Airport und Land Sachsen sagen, es passiere außergewöhnlich viel, um die Anwohner zu schützen.
Aber erweisen sich Maßnahmen, wie die Schallschutzfenster, die hier auf Kosten des Flughafens verbaut wurden, als wirksam? MDR-„exactly“-Reporter Luca Schmitt-Walz hat sich selbst ein Bild vom Geräuschpegel gemacht und am Flughafen übernachtet. Er trifft Menschen wie Peter Richter. Er kämpft seit Jahren gegen den Nachtflug und jetzt auch gegen den geplanten Ausbau von DHL.
Die Reportage über den Interessenskonflikt zwischen DHL und den Anwohnern will mit Luftfracht- und Lärmschutzexperten klären: Was wiegt schwerer – Wirtschaftsschub oder Gesundheitsschutz?
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