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„Jedes Glas Alkohol ist zu viel“ / So ist das Leben mit einem Pflegekind mit FASD

Marburg (ots) –

Podcast informiert, was Pflegeeltern wissen müssen / Vorsitzende von FASD Deutschland fordert einheitliche und große Warnhinweise auf Alkohol-Flaschen

In Deutschland werden geschätzt jedes Jahr rund 10.000 Kinder mit FASD geboren, weil ihre Mütter in der Schwangerschaft Alkohol getrunken haben. Viele dieser Mädchen und Jungen werden Pflegekinder. Im Podcast „Pflegefamilien Deutschland“ fordert Gisela Michalowski einheitliche Warnhinweise auf Alkohol-Flaschen. Sie ist die Vorsitzende von FASD Deutschland.

FASD ist eine Abkürzung für Fetale Alkoholspektrum-Störungen. Kinder leiden darunter, wenn ihre Mütter in der Schwangerschaft häufig Alkohol getrunken haben. Ärzte unterscheiden verschiedene Folgeerscheinungen. Die Kinder sind zum Beispiel zu klein. Sie haben einen zu kleinen Kopf und ihr Gesicht ist untypisch. Daneben sind sie verhaltensauffällig, weil ihr Nervensystem Schaden genommen hat. Die Kinder können sich auch Dinge schlecht merken, und sie lernen weniger schnell. Es fällt ihnen schwer, vorauszuplanen beziehungsweise sie können häufig aus Fehlern nicht lernen.

FASD ist nicht heilbar. Kinder haben dieses Handicap ein Leben lang. Es entsteht, weil sie während der Schwangerschaft quasi mittrinken. Der Alkohol verhindert, dass sich ihre Organe und ihr Gehirn gesund entwickeln.

In Pflegefamilien können FASD-Kinder sehr gut aufwachsen, wenn sie Liebe, Nähe und Verlässlichkeit spüren. Sie brauchen ein sehr stabiles und förderndes Zuhause mit immer gleichen Abläufen. Gisela Michalowski, Vorsitzende von FASD Deutschland, sagt im Podcast: „Wir leben zwar anders Familie als eine Familie ohne Kinder mit FASD, aber wir leben gut.“ Sie fühlt sich wegen ihrer Pflegekinder mit FASD nicht belastet. Allerdings ist vieles im Tagesablauf starr. Es gibt genaue Regeln und Vorgaben, die eingehalten werden müssen. Dies galt lange Zeit auch für ihre eigenen Kinder, die nun aber erwachsen sind.

Im Podcast „Pflegefamilien Deutschland“ hat Gisela Michalowski Tipps für Pflegeeltern, sie stellt aber auch Forderungen an die Politik: „Es muss endlich einheitliche und große Warnhinweise auf Alkohol-Flaschen geben – analog zu denen auf Zigarettenschachteln. Die kleinen Piktogramme reichen nicht aus.“ Sie sagt: „Jedes Glas Alkohol ist zu viel in der Schwangerschaft.“ Schon ein Glas kann dem Kind Schaden zufügen, der ein Leben lang bleibt.

Der Podcast „Pflegefamilien Deutschland“:

Den Podcast „Pflegefamilien Deutschland“ gibt es seit April 2020. Es ist der führende Podcast für dieses Thema. Über 50 Folgen sind inzwischen erschienen. Über 100.000 Mal wurden diese gehört. Mit dem Podcast bekommen Pflegefamilien Unterstützung, zum Beispiel beim Thema Recht. Interessieren sich Paare erstmals für ein Pflegekind, so finden sie hier wichtige Grundlagen und viele weiterführende Informationen. Pflegemütter, frühere Pflegekinder, Sozialpädagogen oder Mediziner kommen zu Wort. Die Gespräche führt Bertram Kasper. Er arbeitet beim St. Elisabeth-Verein in Marburg im Fachbereich Pflegefamilien Hessen.

Pressekontakt:

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St. Elisabeth Verein
Bertram Kasper
Hermann-Jacobsohn-Weg 2
35039 Marburg
Tel: 06421 94842-60
Fax: 06421 94842-40
E-Mail: b.kasper@elisabeth-verein.de

Original-Content von: St. Elisabeth-Verein e.V. – Fachbereich Pflegefamilien, übermittelt durch news aktuell

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