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MOONROC Retail Banking Kompass 2022: Deutschlands größte Bankenstudie

München (ots) –

Deutschlands größte Bankenstudie geht in eine neue Runde! Die Zinswende, hohe Inflation, gebremste Kapitalmärkte und ein neues Konsumverhalten erhöhen den Anpassungsdruck auf Banken. Welche Geschäftsmodelle sind in diesem Kontext erfolgsversprechend? Wo liegen zukünftige Wachstumschancen? Wie lassen sich prozessuale und technische Schulden überwinden? Wie kann man Talente besser binden und begeistern? Mehr dazu im aktuellen MOONROC Retail Banking Kompass 2022.

Tomorrow never dies, heißt der Titel eines James Bond Klassikers aus dem Jahr 1997. Es wird immer eine Zukunft geben, egal wie die aktuelle Lage auch sein mag.

Auch Banken benötigen eine Zukunft. Staatsschuldenkrise, Zinswende, Rekordinflation, steigende Fundingkosten, Anleihe- und Kapitalmärkte – viele Kernparameter eines Bankgeschäfts verändern sich aktuell dramatisch.

Was gestern noch als gutes Geschäftsmodell galt, ist durch die vielen Veränderungen vielleicht heute schon nicht mehr profitabel. Die Krise wird zum New Normal. Hinzu kommt eine stärkere operative Regulierung des Bankgeschäfts durch die nationalen und internationalen Aufsichtsbehörden.

Um in der neuen Bankenwelt bestehen zu können, sollte man wissen, wohin sich Märkte und Ertragspools entwickeln. Wie sehen die Gewinnerbanken in Zukunft aus?

Kurzer Auszug der Ergebnisse Bankenstudie „MOONROC Retail Banking Kompass 2022“:

ERST KAUFEN KUNDEN DIE STORY, DANN DAS PRODUKT

Der moderne Kaufprozess von Finanzprodukten gliedert sich in zwei Schritte. Zunächst kaufen Kunden eine Story. Diese könnte beispielsweise auf lokaler Nähe und Verbundenheit, Modernität, Preis, optimale Beratung oder Nachhaltigkeit fußen. Danach erfolgt der eigentliche, operationale Kaufvorgang.

Aktuell haben Banken in beiden Prozessschritten Schwierigkeiten. Warum sollen sich Kunden für ihr Angebot interessieren oder entscheiden? Why us? Echte Differenzierungen im Banking werden schwieriger. Die operativen Bankmodelle haben einen Komplexitätsgrad erreicht, der nicht mehr beherrschbar ist. Die vielen Systemausfälle in der Banken-IT-Landschaft und die hohen Modernisierungskosten für Prozesse und Technologie zeugen davon.

VERTEIDIGUNG DER VERGANGENHEIT ODER SCHAFFUNG DER ZUKUNFT

Viele Banken setzen unzählige Initiativen auf, um ihr Haus im Wettbewerb weiter voranzubringen. Die kleinteiligen Verbesserungen beschäftigen zwar die gesamte Organisation, schaffen aber kein differenzierendes Zukunftsbild. Es stellt sich die Frage, ob es im Großen und Ganzen wirklich in die richtige Richtung geht. Sind wir im Zins- und Provisionsüberschuss wirklich deutlich gewachsen? Haben wir alle Voraussetzungen geschaffen, um in Zukunft wieder am Markt zu gewinnen, oder haben wir nur die Vergangenheit leicht optimiert?

WERTPAPIERGESCHÄFT: WUNDER GIBT ES IMMER WIEDER

Im Jahre 1970 sang Katja Ebstein den Titel „Wunder gibt es immer wieder“ im Eurovision Song Contest (haben wir uns aber erzählen lassen). Die erste Strophe lautet: Viele Menschen fragen, was ist schuld daran. Warum kommt das Glück nicht zu mir?

Mit solchen Fragen mussten sich Wertpapieranleger viele Jahre nicht auseinandersetzen. Das Glück kam zu ihnen, und zwar in jährlich steigenden Aktienkursen. Allein der Dax stieg von 5.898 Punkten im Jahr 2011 auf 15.884 Punkte Ende 2021. Ausgelöst wurde der Hype durch ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren.

Neues Kapital traf auf funktionierende neue Geschäftsmodelle. Ob sich diese wunderbare und optimale Welt, die Mischung aus Überliquidität und real gut performanten Unternehmen, die es auch wert sind in sie zu investieren, wiederholen kann, ist abzuwarten.

SOZIALE MEDIEN BITTEN ANLEGER AN DEN ROULETTETISCH

Wie das Kundenmanagement der Zukunft aussehen könnte, lässt sich schon heute bei vielen jungen FinTechs und Banking-Playern beobachten. Über Influencer Marketing, gesponserte Podcasts, Internetforen und vor allem auch über eigene Social-Media-Kanäle werden Kunden durchgängig mit Informationen, Neuigkeiten und möglichen Investmentopportunitäten versorgt. Der Kundenstamm wird geflutet mit Nachrichten. Als Beispiel kann hier das Wertpapiergeschäft dienen.

Die digitale Generation interessiert sich nicht für die Hausmeinungen (Investment house-view) der Chefanlagestrategen der Banken. Erstens sind diese viel zu langweilig (vor allem für die digitale Zielgruppe), zweitens sind die Experteneinschätzungen der Banken äußerst unkonkret, juristisch maximal entschärft und somit vielfach tatsächlich wertlos.

DER LETZTE SCHREI – GESCHÄFTSMODELL TRADITIONELLE BANK. SCHUTZPATRONE: EZB UND GLEICHMUT DER KUNDEN

Gleichmut ist eine bewusste Entscheidung dafür, die tatsächliche Realität anzunehmen, wie sie ist. Auch größere Turbulenzen werfen den Gleichmütigen nicht aus der Bahn. Bankkunden wurde in den letzten Jahren viel zugemutet. Mit Filialschließungen hat man die lokalen Kontaktpunkte zurückgefahren, Kunden wurden zu Servicepersonal umerzogen, indem ihnen die Durchführung von Serviceaufgaben zu 100% selbst übertragen wurde (z.B. Überweisungen). Preise wurden großflächig angehoben. Dies alles hat Kunden nicht dazu veranlasst, ihren Hausbanken den Rücken zu kehren.

Der Deutsche Bankkunde ist genügsam (bisher) und wird auch in Zukunft, wenn auch nicht mit Begeisterung, so doch mit Gleichmut auf die Eskapaden der Banken blicken.

Auch die EZB legt immer wieder ihre schützende Hand über die Banken. Mit Programmen wie TLTRO und Anleihekäufen werden hohe Belastungen für Banken abgefedert. Niemand kann und möchte sich Bankpleiten leisten.

Mit den anstehenden Zinserhöhungen wird die Bankenlandschaft weiter beruhigt. Der unverhoffte Geldsegen (über höhere Zinserträge) lässt Geschäftsmodelle wieder erblühen, die noch vor kurzem als Dinosaurier eingestuft wurden. Old Banking ist fast wieder der letzte Schrei.

AUSGANG UNGEWISS: ENDLOS HOHE GELDMENGE, HOHE INFLATION, INSTABILE GEOPOLITISCHE LAGE

Der grenzenlose Geldzufluss ist messbar. So ist die Geldmenge M2 im Euroraum in den letzten Jahren explosionsartig angestiegen, von 4.227 Mrd. EUR in 2000, auf 8.422 Mrd. EUR in 2010 und 13.743 Mrd. EUR in 2020. Im Jahr 2021 dann ein weiterer Rekord mit 14.693 Mrd. EUR.

Die Sichteinlagen der Nichtbanken, die kurzfristigen Termin- und Spareinlagen sowie der Bargeldumlauf im Euro-Währungsgebiet stiegen in knapp 10 Jahren um fantastische 6.271 Mrd. EUR. Eine Geldmengenausweitung in nie dagewesenem Umfang.

NACHHALTIGKEIT WIRD ZUR PFLICHT UND DAMIT ZUR COMMODITY

Wie viele Banken aktuell das Thema Nachhaltigkeit als Differenzierung im Wettbewerb sehen, ist verblüffend. Bei genauerer Betrachtung ist es das Gegenteil, Nachhaltigkeit wird über EU-weite Vorgaben zum Muss-Thema und zur Commodity für Banken.

Was auch zur Wahrheit gehört, die Ziellinie bei ESG-Initiativen bewegt sich ständig nach vorne. Wenn man gestern mit seinen Nachhaltigkeitsinitiativen noch State-of- the-Art war, ist man morgen womöglich bereits hinten dran. Aktuell gibt es europaweit 120 Gesetze, Verordnungen und Richtlinien im Kontext von ESG, Tendenz steigend.

Die vollständige MOONROC-Studie „Retail Banking Kompass 2022“ können Sie hier bestellen.

Über MOONROC:

Als führende Managementberatung berät und unterstützt MOONROC vor allem das Top-Management deutscher DAX und MDAX Unternehmen in Fragen der Strategie, digitalen/agilen Transformation, Vertrieb, Operations, IT und M&A. Das Angebot reicht von der Konzeption neuer Strategien über die Transformation zu einer agilen Organisation und der Entwicklung und Realisierung neuer, digitaler Geschäftsmodelle bis hin zur hochprofessionellen Steuerung komplexer Programme.

Die Berater/innen bei MOONROC zählen zu den führenden Experten/innen auf ihrem jeweiligen Fachgebiet. Sie unterstützen ihre Kunden in einer Vielzahl von Branchen wie Financial Services, Travel & Transport oder Public & Professional Services.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.moonroc.de und LinkedIn

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