Bremen (ots) –
Es ist eine rabiate Reise an ein fast totes Meer. Die Ostsee ist leergefischt, überdüngt und voller Plastikmüll. Eins der beliebtesten Urlaubsziele in Deutschland ist in Gefahr. Das Ökosystem droht zu kippen. Eine internationale Studie kam schon im Jahr 2020 zu dem Schluss: Die Ostsee ist in durchwachsenem Zustand.
Reporter Manuel Möglich trifft in „Rabiat: Rettet die Ostsee!“ Politiker, Pensionsbesitzer, Touristen und Biologen, die sich alle auf ihre Art Sorgen um die Ostsee machen. Mit der Umweltorganisation Sea Shepherd und dem Fischer Uwe Lund fährt Möglich raus, um nachzusehen, wie es aktuell aussieht und was getan werden muss, um das Ökosystem zu erhalten und ein Leben am und mit dem Meer auch in der Zukunft zu ermöglichen.
Rabiat: Rettet die Ostsee!“ ist ab 29. August, 8 Uhr, in der ARD-Mediathek (https://www.ardmediathek.de/sendung/rabiat/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3JhYmlhdA) verfügbar, Das Erste sendet um 22:50 Uhr.
Sea Shepherd fährt in diesem Sommer eine groß angelegte Ostsee-Kampagne. Es gibt Camps an den Stränden. Die freiwilligen Helfer suchen nach Plastikmüll und wollen die Touristen aufklären. Mehrere Boote sind im Einsatz und kontrollieren Fischerei und Schifffahrt.
Uwe Lund sagt von sich, er sei der letzte Berufsfischer von Flensburg. Ein Mann Mitte 50, der sein Herz auf der Zunge trägt. Seit 40 Jahren fährt er hinaus aufs Meer wie einst schon sein Vater. An einem Morgen im Juni begleitet „Rabiat“-Reporter Manuel Möglich ihn an Bord seines Schiffs „Popeye“ in die Flensburger Förde.
Auch Lund merkt, dass sich die Ostsee verändert hat. Früher fing er mehr Fische, sagt er, heute sind seine Netze häufig leer. Besonders bedroht in der Ostsee und durch Fangquoten reguliert ist der Dorsch. Lund freut sich nun über Plattfische und verkauft, was er fängt, im Hafen später direkt von seinem Boot. „An den Klimawandel habe ich früher nicht geglaubt, aber mittlerweile weiß ich: Den gibt es“, sagt Lund.
Mit den Aktivistinnen und Aktivisten von Sea Shepherd habe sich Lund noch nie unterhalten, würde er auch nicht unbedingt machen, sagt er. Er gibt „Rabiat“-Reporter Manuel Möglich aber eine Frage mit auf den Weg: „Bin ich kleiner Fischer mit meinem Kutter wirklich das Problem?“
Im Juli 2022 begleitet „Rabiat“-Reporter Manuel Möglich dann die Crew von Sea Shepherd hinaus auf die Ostsee. Vor der Küste von Kühlungsborn hat das Team in 20 Metern Tiefe ein altes Fischernetz entdeckt. Häufig verheddern sich Meeressäuger in solchen Geisternetzen, gelangen nicht zurück an die Oberfläche. Auch lösen sie sich langsam in winzige Plastikfasern auf und tragen so zur Mikroplastik-Belastung der Meere bei. Allein in der Ostsee sollen jedes Jahr bis zu 10.000 Netze und Netzteile verloren gehen, schätzen Fachleute.
„Rabiat: Rettet die Ostsee!“ ist eine Bilanz der verpassten Chancen. Hätten sich die deutschen Küstenländer und die europäischen Anrainerstaaten früher auf geringere Fangquoten, gemäßigtere Industrieeinleitungen und weniger Agrardünger geeinigt, dann ginge es der Ostsee heute deutlich besser.
„Rabiat: Rettet die Ostsee“ ist eine Produktion der Sendefähig GmbH im Auftrag von Radio Bremen (Redaktion Thomas von Bötticher) für Das Erste 2022.
„Rabiat“
Das junge Reportageformat von Radio Bremen, in dem Journalistinnen und Journalisten mit Haltung kontroverse Themen der Zeit und der Gesellschaft beleuchten, ist die Erweiterung des „Y-Kollektivs“ ins Fernsehen. Das „Y-Kollektiv“ ist eine Gruppe junger Journalistinnen und Journalisten, die sich eine große Fangemeinde aufgebaut haben – mit mehr als 1 Million Abonnentinnen und Abonnenten bei YouTube (https://www.youtube.com/channel/UCLoWcRy-ZjA-Erh0p_VDLjQ) und fast 300 Millionen Aufrufen insgesamt. Redaktionell betreut wird das funk-Format „Y-Kollektiv“ vom Programmbereich Pop & Digital bei Radio Bremen, der sich auf die Entwicklung junger, crossmedialer Angebote für die ARD konzentriert.
Vor und nach den Fernseh-Reportagen wird auf den Kanälen des „Y- Kollektivs“ (YouTube (https://www.youtube.com/channel/UCLoWcRy-ZjA-Erh0p_VDLjQ), Facebook (https://www.facebook.com/YKollektiv/), Twitter (https://twitter.com/y_kollektiv/), Instagram (https://www.instagram.com/y_kollektiv/)) diskutiert. In den Social-Media-Kanälen führen die Autorinnen und Autoren persönliche Debatten, berichten transparent über ihre Arbeit und Recherche. Den Fragen der Zuschauerinnen und Zuschauer im Fernsehen stellen sie sich in Q&As oder in den Kommentarspalten.
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