München (ots) –
„ttt“ Extra von den Salzburger Festspielen 2022:
Auch dieses Jahr gibt es außergewöhnliche Inszenierungen und Aufführungen. Im Zentrum stehen Wirklichkeit und Traum – die Sehnsucht nach Erlösung.
Aida
Selten wirkte die Aida so aktuell wie derzeit: Es herrscht Krieg zwischen Ägypten und Äthiopien. Der ägyptische Hauptmann Radamès ist verliebt in Aida, eine äthiopische Sklavin, die am ägyptischen Königshof lebt. Kein Triumphmarsch kann hier Elend und Tragik des Kriegs überdecken. Die Wiener Philharmoniker spielen unter der musikalischen Leitung von Alain Altinoglu, für die Regie zeichnet Shirin Neshat verantwortlich. Sie zeigt eine statisch-eingeschweißte Welt – kein Entkommen möglich.
Asmik Grigorian
Mit der Titelrolle der Salomé gelang der litauischen Sopranistin Asmik Grigorian 2018 bei den Salzburger Festspielen der internationale Durchbruch. Dirigent seinerzeit: Franz Welser-Möst. Dieses Jahr leitet der Österreicher „Il Trittico“, drei selten gespielte Einakter von Giacomo Puccini. Im Mittelpunkt jedes Stücks: Asmik Grigorian, die nicht nur bei der Welt-Arie „Oh mio babbino caro“ glänzt. Grigorian trägt den gesamten Abend und zeigt: Sie ist die derzeit aufregendste Sopranistin der Welt.
Ingolstadt
Der flämische Regisseur Ivo van Hove hat Marieluise Fleißers zwei Hauptwerke „Fegefeuer in Ingolstadt“ sowie „Pioniere in Ingolstadt“ zu einem Stück zusammengefasst. Darum geht es: Die verlorene Nachkriegsgeneration gefangen in der bayerischen Provinz und in den Machtstrukturen des Militärs und der Kirche. Sie ist immer da, die Angst zu den Ausgestoßenen zu gehören. Ein Stoff, der immer noch erstaunlich aktuell ist.
Salzburg 22
Eine Bestandsaufnahme: Wie ist Salzburg in diesem Jahr? Die Weltlage beeinflusst auch die Festspiele – Diskussionen um Teodor Currentzis etwa, den griechischen Stardirigenten, der in Russland lebt. Ist es richtig, dass er in Salzburg auftritt? Und: wie funktionieren die beiden dunklen Einakter, die er gemeinsam mit dem italienischen Regie-Berserker Romeo Castellucci gibt – Bartoks „Blaubart“ und Orffs Spätwerk „De Temporum Fine Comoedia“? Wie gelingt die Neueinspielung der Zauberflöte? Oder „Káta Kabanová“? So viel sei verraten: es gab schon fröhlichere Jahrgänge.
Außerdem geplant: Reigen
In Arthur Schnitzlers Klassiker geht es um Begehren und Sex, um Macht, soziale Unterschiede und Verwerfungen. Für die Neufassung haben zehn zeitgenössische Autorinnen und Autoren, darunter Leila Slimani, Leif Randt oder Lukas Bärfuss, Dialoge verfasst, die zum Teil nur vage an Schnitzlers Original erinnern.
Moderation: Max Moor
„ttt – titel thesen temperamente“ ist am Sendetag ab 20:00 Uhr in der ARD Mediathek verfügbar.
Im Internet unter www.DasErste.de/ttt
Redaktion: Lars Friedrich (BR)
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