Stuttgart (ots) –
Rülke: „Wenn wir Kernkraftwerke bis Anfang 2024 laufen lassen, könnte man das Gas einsparen, das wir im Moment verstromen.“
Hans-Ulrich Rülke, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion im „SWR Aktuell Sommerinterview“ / Ausstrahlung in „SWR Aktuell Baden-Württemberg“ im SWR Fernsehen, Hörfunk, online unter SWR.de/bw und in der ARD Mediathek
Stuttgart. Angesichts einer drohenden Gaskrise im Winter forderte FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke heute, Dienstag, 2. August 2022, im „SWR Aktuell Sommerinterview“ mit Moderator Georg Bruder, Kernkraftwerke bis Anfang 2024 laufen zu lassen. 15 Prozent des Gases werde derzeit verstromt. Mit länger laufenden Kernkraftwerken ließe sich dieses Gas laut Rülke in erheblichem Umfang einsparen: „Es geht um einen Weiterbetrieb bis 2024. Manche Fachleute sagen, der Winter 23/24 werde noch problematischer als der Winter 22/23.“
Hundertprozentige Energiewende
Langfristig wolle aber auch die FDP eine hundertprozentige Energiewende – allerdings könne die nicht mit Windrändern und Solardächern in Baden-Württemberg bestritten werden. „Wir brauchen erneuerbare Energien dort, wo sie wirklich Sinn machen.“ Etwa „Wasserkraft aus Skandinavien, Windkraft auf hoher See und Solartechnik im Süden“.
Rülke glaubt nicht, dass ein Tempolimit auf Autobahnen die Gaskrise löst
Ein Tempolimit zum Energiesparen hält Rülke nicht für sinnvoll. Mit 130 km/h auf der Autobahn lasse sich nur wenig Benzin und Öl sparen. „Ich glaube nicht, wenn Gas fehlt, dass wir die Gaskrise dadurch lösen, dass wir sagen: Wir machen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn.“ Die Diskussion um das Tempolimit sei eine Symboldiskussion. Auch das Argument, dass sich nach einer Berechnung des Umweltbundesamts mit einem Tempolimit bei 130 km/h 600 Millionen Liter Benzin und Diesel einsparen ließen, überzeugt Hans-Ulrich Rülke nicht: „Überall dort wo es eine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt, ist diese begründet. Wenn es keine Begründung gibt, dann ist es auch nicht notwendig.“
„Ein solcher Minister ist einfach nicht mehr tragbar“
Mit Blick auf den Untersuchungsausschuss, der unter anderem mögliche sexuelle Belästigung in der Polizei und Fehler von Innenminister Thomas Strobl beleuchten soll, hält Rülke den Rücktritt Strobls für gerechtfertigt. „Ein Minister, gegen den die Polizei wegen verschiedener Straftaten ermittelt, ein Minister, der erst monatelang verschleiert, wo ein Anwaltsschreiben herkommt, ein Minister der da auch Wiederholungstäter ist – er hat vor drei Jahren schon einmal verdeckte Ermittler geoutet – ein solcher Minister ist einfach nicht mehr tragbar.“
Das „SWR Aktuell Sommerinterview Baden-Württemberg“ mit Hans-Ulrich Rülke
Der Vorsitzende der FDP-/DVP-Fraktion im baden-württembergischen Landtag, Hans-Ulrich Rülke stellte sich heute den Fragen von Moderator Georg Bruder im SWR Aktuell Sommerinterview. Das Interview fand auf dem elektrisch betriebenen Neckarschiff „Electra“ statt und wird heute, Dienstag, 2. August 2022, um 19:30 Uhr in der Hauptausgabe von „SWR Aktuell Baden-Württemberg“ im SWR Fernsehen (https://www.swrfernsehen.de) sowie im SWR Aktuell Radio um 20:15 Uhr ausgestrahlt. Online ist das Gespräch bereits vorab unter SWR Aktuell Baden-Württemberg (https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/index.html) sowie in der ARD Mediathek (https://www.ardmediathek.de/swr/?bc=) abrufbar.
Die „SWR Aktuell Sommerinterviews“ in Baden-Württemberg im Überblick:
Mittwoch, 27. Juli 2022
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident (Interview: Stephanie Haiber)
Freitag, 29. Juli 2022
Thomas Strobl (CDU), Innenminister (Interview: Stephanie Haiber)
Dienstag, 2. August 2022
Hans-Ulrich Rülke (FDP/DVP), Fraktionsvorsitzender (Interview: Georg Bruder)
Freitag, 5. August 2022
Andreas Stoch (SPD), Landes- und Fraktionsvorsitzender (Interview: Georg Bruder)
Dienstag, 9. August 2022
Markus Frohnmaier (AfD), Landesvorsitzender (Interview: Stephanie Haiber)
Nach der Ausstrahlung stehen die „SWR Aktuell Sommerinterviews“ in www.ardmediathek.de/ard/
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Fotos über ARD-Foto.de (https://www.ardfoto.de/index.phtml)
Das komplette Interview auf SWR.de/bw (https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/index.html)
Pressekontakt: Ursula Foelsch, 0711 929 11034, ursula.foelsch@swr.de
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