Minden (ots) –
Für viele Reiter ist es meist ein lang ersehnter Wunsch, das Hobby zum Beruf zu machen. Eine Möglichkeit, diesen Traum wahr werden zu lassen, ist der Beruf als PferdetrainerIn. Allerdings braucht es einiges an Kenntnis, um Pferde wirklich ausbilden zu können.
„Die Kommunikation zwischen Mensch und Pferd ist das A und O bei der Pferdeausbildung. Viele Probleme lassen sich bereits durch kleine Änderungen lösen“, sagt Rabea Schmale. Sie ist Leiterin einer Showreitschule und Pferderückenschule und bildet zertifizierte Pferdetrainerinnen aus. Gerne zeigt sie im Folgenden sieben Schritte, die bei der Pferdeausbildung zum Erfolg führen.
Schritt 1: die Auswahl des Pferdes
Gerade für Anfänger ist die Auswahl des richtigen Pferdes entscheidend für ein erfolgreiches Training. Manchmal nehmen Pferdenarren aus Mitleid ein vorbelastetes Problempferd auf, bei dem schon viel falsch gemacht wurde. Besser ist es aber, mit einem frischen Pferd zu beginnen, das noch keine negativen Erfahrungen gemacht hat. Im Alter von drei bis fünf Jahren haben Pferde die richtige Reife für ihr Training, sind aber noch nicht mit falschen Methoden konfrontiert worden, die man ihnen nur mühsam wieder abgewöhnen kann. Die Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp müssen natürlich gegeben sein. Wer die Gelegenheit hat, vor dem Kauf mit dem Pferd zu arbeiten, sollte das auf jeden Fall tun.
Schritt 2: Die Erziehung kommt vor der Ausbildung
Bevor der Trainer mit der Ausbildung des Pferdes beginnen kann, muss es unbedingt das sogenannte Fohlen-ABC erlernen. Diese Grundausbildung erleichtert nicht nur die späteren Lektionen, sie ist auch extrem wichtig, um dem Pferd in einem Notfall helfen zu können. Dazu gehört, dass es sich führen lässt und dass es gelernt hat, die Hufe zu geben. Das Pferd muss lernen, sich angstfrei anfassen zu lassen, zum Beispiel vom Physiotherapeuten. Ebenso wichtig ist das Verladen. Ein Pferd, das sich nicht verladen lässt, kann auch nicht in eine Tierklinik gebracht werden, das Training kann also lebenswichtig sein.
Schritt 3: Im Vorfeld für die passende Ausrüstung und einen guten Lehrer sorgen
Bevor das Training beginnen kann, müssen die Rahmenbedingungen geklärt und einige Dinge angeschafft werden. Wie sieht es mit der Unterbringung aus, wo ist der Trainingsplatz? Je nachdem, was das Pferd lernen und leisten soll, muss auch die passende Ausrüstung angeschafft werden. Ein passender Kappzaum, die richtigen Führzügel, ein für den Reitstil passender Sattel, die Longe – die Einkaufsliste ist lang, aber wichtig. Auch die Ausrüstung des Reiters muss natürlich stimmen. Dann stellt sich auch die Frage, ob ein Pferdetrainer einen Lehrer braucht, wenn er doch selbst zum Lehrer ausgebildet ist. Die Antwort lautet: Ja. Schon aus Sicherheitsgründen ist eine zweite Person wichtig, falls mal etwas passiert. Aber auch im ganz normalen Training ist eine Hilfsperson extrem wichtig, die das Pferd ebenfalls beruhigen und belohnen oder Gegenstände angeben kann.
Schritt 4: Leitfaden und Wochenplan
Da es wichtig ist, Pferde nicht zu überfordern, müssen die Übungen einfach beginnen und aufeinander aufbauen. Ein Wochenplan hilft, um die Lernschritte in einer logischen Reihenfolge zu absolvieren. Ein guter Pferdetrainer muss auch einschätzen können, ob das Pferd über- oder unterfordert ist. Unterforderte Pferde neigen dazu, die Führung zu übernehmen, was ein fataler Fehler ist. Auch im Herdenverband werden Jungpferde konsequent erzogen – die Erziehung ist also ein wichtiger Teil der artgerechten Haltung. Der Pferdetrainer muss bewusst seine Führungsrolle ausfüllen, nur so kann er dem Pferd Orientierung geben und Vertrauen einflößen.
Schritt 5: Pferderückenschule zum Stärken der Muskeln
Das Pferd braucht gezielt trainierte Muskeln und starke Sehnen und Bänder, um als Reitpferd gehen oder andere Aufgaben ausfüllen zu können. Auch hier ist wichtig, dass die Übungen logisch aufeinander aufbauen. Aber auch die Fütterung spielt hier eine wichtige Rolle, daher ist es wichtig, dass Pferdetrainer Kenntnisse über entsprechendes Futter haben. Ernährung und Bewegung gehen bei einem gesunden Muskelaufbau Hand in Hand.
Schritt 6: eine positive Grundhaltung entwickeln
Viele Pferdebesitzer sehen in ihrem Pferd eine Art Therapeuten, bei dem sie Stress abbauen können. Das ist aber der falsche Weg. Wer gestresst in den Stall geht, überträgt den Stress auf das Pferd. Unter Stress können aber auch Tiere nicht lernen! Ein professioneller Pferdetrainer kennzeichnet sich durch sein Mindset. Er strahlt Ruhe und Sicherheit aus und hat Freude an dem, was er tut. Eine positive Grundeinstellung ist also ein wichtiger Teil der professionellen Arbeit.
Schritt 7: Kommunikation und Hilfestellung
Ohne vertrauensvolle und klare Kommunikation ist eine Zusammenarbeit mit dem Pferd nicht möglich. Diese Kommunikation funktioniert für Pferde großteils über die Körpersprache. So haben zum Beispiel bestimmte Positionen vor, hinter oder neben dem Pferd für dieses auch eine bestimmte Bedeutung. Ein verantwortungsbewusster Pferdetrainer lernt die Sprache der Pferde und passt seine Kommunikation an das dieses an, nicht umgekehrt. Nur so kann ein tiefes Vertrauensverhältnis entstehen, mit dem das Pferd sich wohlfühlt und willig lernt.
Über Rabea Schmale
Rabea Schmale bietet mit ihrer Showreitschule und Pferderückenschule eine Ausbildung zur Pferdetrainerin an. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie die ISO zertifizierte Pferdetrainerausbildung den heutigen Freizeitpferden und Spezialrassen typgerecht angepasst. Mit einfachen Lösungen und logischen Ausbildungsschritten unterstützen sie ihre Teilnehmer während der gesamten Entwicklungszeit und fördern genau da, wo Hilfe benötigt wird. Weitere Informationen unter: https://www.pferdetrainer-ausbildung.com/
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