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Mit Arzneipflanzen gegen Viren: Dr. Dr. Erwin Häringer, Hausarzt, München: „Bei saisonalen, viralen Atemwegsinfektionen ist die Therapie mit Phytopharmaka eine Behandlungsoption“

Eschborn (ots) – Sowohl die alljährlich in der kalten Jahreszeit gehäuft
auftretenden akuten Atemwegsinfektionen als auch die aktuelle Ausbreitung des
neuen Coronavirus Sars-CoV-2 machen deutlich: Der Bedarf an Wirkstoffen, die
gegen Viren helfen können und im besten Falle nicht zu Resistenzen führen, ist
sehr groß. Antibiotika wirken bekanntermaßen nicht gegen Viren, sondern nur
gegen Bakterien. Viren sind unter anderem deshalb so schwer zu bekämpfen, weil
sie innerhalb sehr kurzer Zeit ihre genetische Information verändern können.
Daher muss zum Beispiel die Grippe-Schutzimpfung jedes Jahr erneut erfolgen. Im
Falle der neuartigen Lungenerkrankung COVID-19 wird ein Impfstoff frühestens für
den Sommer 2021 in Aussicht gestellt[1]. „Auf der Suche nach effektiven
alternativen Behandlungsansätzen lohnt sich ein Blick in die Natur“, sagt Dr.
Dr. Erwin Häringer, Arzt für Naturheilkunde und Allgemeinmedizin, München. Denn
verschiedene Pflanzensubstanzen, wie zum Beispiel Gerbstoffe, ätherische Öle
oder Senföle zeigten in Laboruntersuchungen eine ausgeprägte antivirale Wirkung.
Besonders Senföle zählen heute zu den sehr gut untersuchten, arzneilich
wirksamen Pflanzensubstanzen. So belegen Untersuchungen an Lungenzellen an der
Universität Gießen, dass pflanzliche Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich
beispielsweise die Vermehrung des Grippevirus H1N1 in menschlichen
Lungenzellkulturen fast vollständig hemmen können[2]. Darüber hinaus bekämpfen
die Pflanzenstoffe auch die häufigsten Erkältungsviren. „Daher ist bei
saisonalen, viralen Infektionen der Atemwege die Behandlung mit Senfölen immer
einen Versuch wert“, so Häringer.

Die aktuelle Ausbreitung des neuen Coronavirus SARS-CoV-2 und die damit
verbundene Verunsicherung in der Bevölkerung hat die WHO dazu veranlasst, mit
einer Mythenbildung über die neuartige Lungenerkrankung COVID-19 aufzuräumen.
Zum Beispiel wird das Gerücht widerlegt, eine Grippeimpfung schütze auch vor dem
neuen Coronavirus[3]. Aufgrund ihrer großen Wandlungsfähigkeit können sich Viren
innerhalb kürzester Zeit neuen Umweltbedingungen anpassen und zum Beispiel sehr
schnell Resistenzen gegenüber möglichen neuen Therapien entwickeln. Das Deutsche
Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) weist zudem darauf hin, dass die
Entwicklung neuer antiviraler Mittel ohnehin schwer planbar sei, da man nicht
vorhersagen könne, welches Virus als nächstes neu auftrete und eine Gefahr für
Menschen darstellen werde[4].

Senföle wirken 3fach – gegen Viren, Bakterien und entzündungshemmend

Verschiedene Pflanzen produzieren Stoffe, mit denen sie sich selbst wirkungsvoll
gegen Viren, Bakterien und Pilze verteidigen. Zu diesen Stoffen zählen
beispielsweise Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich. Senföle werden in
der Naturmedizin bereits seit Jahrhunderten bei Infektionen der Atem- und
Harnwege eingesetzt. Hinsichtlich ihrer Wirkung gegen Viren zeigten bereits
wissenschaftliche Untersuchungen in den 1950er Jahren, dass die Senföle aus
Kapuzinerkresse und Meerrettich die Vermehrung von Influenza-Viren wirkungsvoll
hemmen können[5,6].

Neben den Grippeviren (H1N1) als Verursacher der echten Virusgrippe sind etwa
200 verschiedene Arten von Viren bekannt, die Erkältungskrankheiten auslösen
können. Dazu gehören unter anderem auch Coronaviren oder Rhinoviren. Bei den
Rhinoviren konnten die Gießener Wissenschaftler ebenfalls in Laboruntersuchungen
zeigen, dass die Senfölkombination die Vermehrung der getesteten Erreger hemmen
kann[2]. Die Senföle bekämpfen zudem nicht nur Viren, sondern wirken ebenso
antibakteriell[7-13] und entzündungshemmend[14-22]. Aufgrund dieser 3ach-Wirkung
der Pflanzenstoffe – antiviral, antibakteriell und entzündungshemmend – werden
unangenehme Erkältungsbeschwerden schnell gelindert und möglichen bakteriellen
Superinfektionen entgegengewirkt.

„Aufgrund des umfassenden Wirkmechanismus der Senföle wird bei Viren und
Bakterien die Entwicklung möglicher Resistenzmechanismen gegen diese
Pflanzenstoffe deutlich erschwert. Weitere Untersuchungen sind daher von großem
Interesse und wurden bereits begonnen“, erklärt Häringer.

„Bloß nicht anstecken“ – was kann man noch tun?

Die Sorge sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 anzustecken, treibt aktuell viele
Menschen um. Wie verhalte ich mich im Alltag, um eine Übertragung von Viren zu
vermeiden? Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gibt auf der
Seite http://www.infektionsschutz.de entsprechende Ratschläge. Generell werden
die Maßnahmen empfohlen, die grundsätzlich bei allen ansteckenden Krankheiten,
wie zum Beispiel der Influenza und anderen Atemwegserkrankungen, ratsam sind.
Dazu zählen unter anderem das Einhalten der Husten- und Nies-Etikette (in ein
Taschentuch oder Armbeuge husten und niesen), eine gute Händehygiene (Hände
mehrmals am Tag gründlich einseifen und Abwaschen; jeweils etwa 20-30 Sekunden
lang) sowie Abstandhalten zu Erkrankten (etwa 1 bis 2 Meter). Bei Begrüßungen
sollte zudem auf das Händeschütteln verzichtet werden. Akut Erkrankte sollten
möglichst zu Hause bleiben, um sich auszukurieren, damit das Virus nicht
weiterverbreitet wird.

Die Literaturquellen 1-22 können Sie anfordern bei etzel@cgc-pr.com

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Frank Etzel
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