Berlin (ots) –
Manipulierte Retouren durch einen Betrüger sorgten für satte 330.000 Euro Schaden. Statt den bestellten Smartphones befüllte er die Pakete mit Erde und kam mit der Masche durch. Die Smartphones hat er behalten – das Geld hat er ebenfalls erstattet bekommen. Der Fehler lag im standardisierten Retouren-Verfahren von Amazon.
„Die Idee solche Betrüger aufzudecken, ist bei der hohen Anzahl an Retouren oft sehr schwierig. Um sich vor so einem großen Verlust zu schützen, gibt es dennoch ein paar Tipps, die Amazon-Händler beachten können, damit sie nicht in diese Falle treten“, erklärt Nicklas Spelmeyer, Experte für FBA-Business. Er verrät in folgendem Gastbeitrag, wie man als Amazon-Händler vor Betrug bewahrt wird.
Betrüger lieben teure Markenprodukte
Wer sich als Händler auf der Plattform Amazon positionieren will, steht natürlich vor der Entscheidung, mit welchen Produkten er handeln will. Hier ist es wichtig zu wissen, dass Betrüger bei hochpreisigen Produkten bekannter Marken besonders aufmerksam werden. Teure Elektronik oder die Produkte bekannter Modelabel sind für Betrüger interessanter als die Angebote klassischer Private-Label-Seller. Unter einem Private Label versteht man eine eigene Handelsmarke. Einen eigenen Markennamen zu gründen, der nicht gleich zahllose Betrüger aufhorchen lässt, ist also durchaus eine Überlegung wert.
Eigenes Retourenmanagement nutzen
Selbstverständlich versucht Amazon als Branchenriese, seinen Händlern möglichst viel Sicherheit zu bieten. Der hauseigene Tracking-Prozess soll daher überprüfen, ob es sich bei einer Retoure auch wirklich um das bestellte Produkt handelt. In der Masse der zurückgesandten Bestellungen kann aber einiges schiefgehen. Besser ist es, als Händler ein eigenes Retourenmanagement einzurichten. Das macht zwar mehr Arbeit, bringt aber auch mehr Sicherheit. Wer als Händler sein eigenes Retourenmanagement nutzt, bekommt Retouren von Amazon zugesandt und kann den Inhalt der Pakete selbst überprüfen.
Mit dem eigenen Fulfillment zu mehr Sicherheit
Noch mehr Sicherheit und Transparenz gewinnen Händler, wenn sie ihr Fulfillment komplett selbst in die Hand nehmen. In diesem Fall dient Amazon allein als die Plattform, auf der die Produkte eingestellt werden, Kundenkontakt, Versand und Retouren übernimmt der Händler einfach selbst. So haben Händler neben einer eigenen Kundendatenbank auch mehr Kontrolle darüber, an wen die Produkte verschickt werden – und wie mit Retouren verfahren wird.
Über Nicklas Spelmeyer:
Nicklas Spelmeyer ist seit drei Jahren auf der Plattform Amazon erfolgreich als Verkäufer tätig und berät inzwischen über 700 Kunden dabei, ihre Amazon-Präsenz zu optimieren. Sein Fokus liegt auf Marketing und Verkaufspsychologie. Spelmeyer ist außerdem Autor eines vielgelobten Fachbuches über Amazon-Shops und seit kurzer Zeit auch bei YouTube aktiv. Er sitzt mit seinem rund 12-köpfigen Team in Berlin. Weitere Informationen unter: ecommerce.de
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