Frankfurt am Main (ots) –
Die Finanzlage der gesetzlichen Krankenkasse ist zum ersten Halbjahr 2022 kritisch – Gesundheitsminister Lauterbach (SPD) spricht von einem „historischen Defizit“. Ein höherer Zusatzbeitrag von 1,6 Prozent soll dabei helfen, die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) aus dem Finanzloch zu holen – ein Anstieg in Rekordhöhe, den insbesondere Versicherte zu spüren bekommen. Was rund 57 Millionen Betroffene in Deutschland angesichts des höheren Zusatzbeitrags der gesetzlichen Krankenkasse jetzt tun können, erklären die Versicherungsexpert:innen des Insurtechs CLARK (http://www.clark.de).
Mit welcher finanziellen Belastung Versicherte jetzt rechnen müssen
Der allgemeine Beitragssatz der GKV ist festgelegt und liegt bei 14,6 Prozent des Bruttoeinkommens. Im Jahr 2015 wurde ein Zusatzbeitrag für gesetzlich Versicherte eingeführt, um finanzielle Engpässe auszugleichen und die Kassen wettbewerbsfähiger zu halten. Dabei entscheidet jede Kasse individuell über die Höhe des Zusatzbeitrags.
Im Jahr 2022 lag der zusätzliche Beitrag im Durchschnitt bei 1,3 Prozent. Durch die im Januar 2023 erwartete Erhöhung des Beitrags müssen Verbraucher:innen insgesamt etwa 16,2 Prozent ihres Bruttolohns aufwenden, um ihre Gesundheit gesetzlich abzusichern. Für Angestellte und Rentenbeziehende wird die Hälfte des Beitrags vom Arbeitgeber übernommen. „So würden Angestellte mit einem Netto-Einkommen von beispielsweise 3.000 Euro im Monat durch den neuen Zusatzbeitrag 2023 rund 50 Euro mehr im Jahr für ihre Krankenversicherung zahlen“, rechnen die Versicherungsexpert:innen von CLARK. Je nach Krankenkasse kann diese Summe aber auch höher oder niedriger ausfallen.
Lohnt sich jetzt der Krankenkassenwechsel?
Das Maßnahmenpaket der Bundesregierung stößt in der Gesellschaft auf starke Kritik. Wer die Beitragserhöhung nicht ohne weiteres hinnehmen möchte, sollte sich jetzt über die eigenen Optionen informieren. Die Expert:innen von CLARK raten betroffenen Verbraucher:innen zunächst einen Tarifwechsel zu überprüfen. „Bei einer Erhöhung der Beiträge muss die Krankenkasse rechtzeitig darüber informieren und ein Sonderkündigungsrecht einräumen – die Gelegenheit für einen Krankenkassenwechsel“, so die Versicherungsfachleute. Denn: Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenversicherer in Deutschland unterscheiden sich zum Teil erheblich. „Eine unabhängige, transparente Beratung kann dabei helfen den besten Tarif für die individuelle Versicherungssituation zu finden“, so die Expert:innen weiter.
Kein Beitragsanstieg bei Privatversicherten
Eine weitere Option ist, zu überprüfen, ob sich ein Wechsel in die private Krankenversicherung finanziell lohnt. „Für diese Alternative müssen Betroffene aber bestimmte Voraussetzungen (https://www.clark.de/private-krankenversicherung/voraussetzungen/) erfüllen“, merken die CLARK-Expert:innen an. Privat versichern kann sich nur, wer nicht der Versicherungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung unterliegt, wie beispielsweise Selbstständige (https://www.clark.de/private-krankenversicherung/selbststaendige/), Beamte (https://www.clark.de/private-krankenversicherung/berufsgruppen/beamte/) oder Studierende. (https://www.clark.de/private-krankenversicherung/studenten/) Für Angestellte gilt eine Versicherungspflichtgrenze, die 2022 bei einem Bruttojahresgehalt von 64.350 Euro lag. Gutverdiener könnten so um die Beitragserhöhungen herum kommen, denn trotz Inflation und finanzieller Belastung durch die Corona-Krise haben sich einige private Krankenversicherungen schon jetzt dazu bekannt, ihre Beiträge 2023 nicht anzuheben.
Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung sind die Beiträge (https://www.clark.de/private-krankenversicherung/kosten/)der privaten Kassen zudem nicht an das jeweilige Gehalt, sondern an die vereinbarten Leistungen, das Alter bei Abschluss und den individuellen Gesundheitszustand geknüpft. Das Hauptargument für einen Wechsel in die privaten Kasse liegt jedoch woanders: „Neben dem möglichen Einsparpotenzial verbessert sich vor allem der Zugang zur bestmöglichen medizinischen Versorgung. Auch wenn von Leistungskürzungen in der gesetzlichen Krankenkasse noch keine Rede ist, bleibt ungewiss, ob Lauterbachs Maßnahmenpaket ausreicht, um die fehlenden 17 Milliarden Euro für Versicherer auszugleichen“, so die Expert:innen von CLARK abschließend.
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