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„maybrit illner“ im ZDF: Stoltenberg lobt „vorbildliche“ deutsche Führung

Mainz (ots) –

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Deutschlands Rolle bei der strategischen Neuausrichtung des Verteidigungsbündnisses gewürdigt. Das Bündnis habe sich darauf geeinigt, unter anderem mehr Truppen in hoher Alarmbereitschaft sowie mehr vorab stationiertes Militärgerät zu haben, sagte Stoltenberg am Donnerstag, 30. Juni 2022, in einem Interview mit ZDF-Moderatorin Maybrit Illner. Deutschland führe in diesem Prozess „vorbildlich“ mit seiner Bereitschaft, eine „besondere Brigade“ zur Verteidigung des Baltikums bereitzustellen, betonte der Nato-Chef.

Mit dem brutalen Überfall Russlands auf die Ukraine gebe es einen „heißen Krieg“ in Europa. Genau deshalb werde die Nato die Ukraine weiter in ihrer Selbstverteidigungsfähigkeit unterstützen, zugleich aber darauf achten, dass es nicht zu einer weiteren Eskalation des Konflikts komme. Es sei „eine gute Idee“, der Ukraine mehr schwere Waffen zur Verfügung zu stellen – auch solche, „die den Nato-Standards entsprechen“, sagte Stoltenberg. Auf die Frage, ob Nato-Staaten auch Kampfpanzer in die Ukraine schicken sollten, sagte der Generalsekretär, die Nato treffe „keine Entscheidungen, über die spezifischen Arten der Waffen“. Das Bündnis kümmere sich vornehmlich in der Ramstein-Gruppe unter Führung der USA um die Koordinierung der Waffenlieferungen.

Deutschland hat nach Einschätzung Stoltenbergs in der Nato dank seiner „Zeitenwende“ und der Aufstockung des Militär-Budgets seine Präsenz wesentlich erhöht. Auf dem Nato-Gipfel in Madrid hätten „alle Deutschland gelobt“, dass es jetzt innerhalb des Bündnisses „mehr leistet“. Auch die östlichen Verbündeten sähen, was Deutschland insbesondere in den vergangenen Monaten bewegt habe. Wenn die Welt gefährlicher werde, „müssen wir eben auch sicherstellen, dass wir sicher sind“, so Stoltenberg. Das heiße auch, mehr in die Sicherheit zu investieren. „Und genau das macht Deutschland ja“, betonte der Generalssekretär.

Das Interview wurde am frühen Donnerstagnachmittag aufgezeichnet und wird am Abend in der Sendung „maybrit illner“ ab 22.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt.Bei Maybrit Illner treffen zum Thema „Krisengipfel gegen Putin – wie lange hält der Westen durch?“ dann zudem Omid Nouripour (Die Grünen) und Markus Söder (CSU) aufeinander. Der Grünen-Parteichef und der Ministerpräsident Bayerns diskutieren mit der langjährigen NATO-Chefstrategien Stefanie Babst, der Direktorin der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Prof. Nicole Deitelhoff, und dem Journalisten Claus Kleber.

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