Mainz (ots) –
Die klassische Entwicklungshilfe steht in der Kritik, denn immer noch herrscht in vielen Ländern strukturelle Armut. Diesen Zustand zu ändern, treibt immer mehr Menschen an: Sie engagieren sich für eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, bei der wirtschaftliche Unabhängigkeit gefördert und nachhaltige Strukturen aufgebaut werden. „plan b“ stellt am Samstag, 2. Juli 2022, 17.35 Uhr im ZDF, in „Geschäfte statt Geschenke. Entwicklungshilfe mit Zukunft“ einige Ideen vor. Der Film von Detlev Konnerth ist ab Montag, 27. Juni 2022, zwei Jahre lang in der ZDFmediathek verfügbar.
Till Wahnbaeck, Ex-Vorstandsvorsitzender der Welthungerhilfe, bringt mit dem von ihm gegründeten Social-Business-NGO Impacc Investoren und Geldgeber mit vielversprechenden Start-up-Unternehmen in Afrika zusammen. Diese bekommen durch einen langfristigen Kredit die Chance, ihre Ideen zu verwirklichen. Eine junge Gründerin, die davon profitiert, ist Nzambi Matee aus Nairobi. Die studierte Materialwissenschaftlerin produziert mit ihrer Firma Gjenge Makers Steine aus recyceltem Plastik und Sand. So kann sie einen günstigen Baustoff auf den Markt bringen, Einheimischen einen guten Lohn fürs Rohstoffsammeln zahlen – und hilft mit ihrem Business gleichzeitig dabei, die Straßen Kenias von Müll zu befreien.
Die Saarbrücker Tibor Sprick und Christoph Dillenburger vertreiben unter der Marke BlueFuture Project im Südwesten Deutschlands ein Mineralwasser. Die Gewinne daraus investieren sie in das Projekt ihres Partners Askwar Hilonga in Tansania. Der Ingenieur hat einen preisgekrönten Wasserfilter entwickelt, mit dem sich auch in den abgelegensten Regionen aus verunreinigtem Wasser gutes Trinkwasser herstellen lässt, ganz ohne Strom und Chemikalien. Das Projekt unterhält außerdem ein Netz aus Franchise-Kiosken, an denen vornehmlich Frauen das Wasser verkaufen. Diese und deren Familien werden durch dieses Einkommen wirtschaftlich unabhängig.
Das World Food Programme (WFP) der Vereinten Nationen hat den Innovation Accelerator gegründet, der mit Start-up-Methoden an neuen Lösungen für die humanitäre Hilfe arbeitet. Jedes Jahr landen in der Zentrale in München Hunderte Projektvorschläge aus aller Welt. Die besten durchlaufen einen Qualifizierungsprozess. Wer am Ende mit seiner Idee überzeugt, bekommt Unterstützung vom WFP – so wie das Hydrokulturprojekt H2Grow. H2Grow arbeitet ohne Erde, benötigt sehr wenig Wasser und lässt sich mit einfachsten Mitteln einsetzen. Perfekt also, um auch in sehr trockenen und armen Regionen der Welt frisches Gemüse anzubauen.
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