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Ukrainische Rapperin Alyona Alyona: „Der Krieg zeigt, dass nichts unmöglich ist, im Guten wie im Schlechten“

Hamburg (ots) –

„Ich kann nicht nur Tarnnetze knüpfen, das können auch alle anderen. Ich habe eine Superkraft, eine Verantwortung: Ich kann mich mit einem Mikro auf eine Bühne stellen, und die Leute hören mir zu“, sagt die ukrainische Rapperin Alyona Alyona in ZEIT CAMPUS (ab morgen im Handel) über den Krieg in ihrem Heimatland und ihre Rolle als inoffizielle Botschafterin.

Alyona Alyona, aufgewachsen als Alyona Sawranenko in einer Kleinstadt bei Kiew, gehört zu den größten Popstars der Ukraine. Seit dem Kriegsbeginn versteht die Rapperin sich als Social-Media-Kriegerin: „Ich habe ungefähr jeden Spendenaufruf und jede Anfrage für irgendeine Hilfslieferung in meinen Stories geteilt. Nach der ersten Kriegswoche ermahnte mich mein Handy: Alyona, du hast durchschnittlich zehn Stunden Bildschirmzeit pro Tag.“

Das Jahr 2022 wollte Alyona Alyona eigentlich nutzen, um nach intensiven drei Jahren ihr Leben zu ordnen: „Ich hatte große Pläne, die schon hinüber waren, bevor die Sonne wieder aufging.“ Der Kriegsbeginn traf die mehrfach ausgezeichnete Musikerin unvorbereitet: „Ich bereute, dass ich meine Freund:innen aus der Ostukraine, wo seit 2014 Krieg ist, nie gefragt hatte: Wie ist das eigentlich, Krieg?“ Vor ihren ersten Auftritten seit der russischen Invasion habe sie sich gefragt: „Kann ich wirklich eine Show spielen, während gleichzeitig in meiner Heimat Menschen zerfetzt und verstümmelt werden, Eltern ihre Kinder verlieren?“ Zugleich stellt sie fest, dass sie ihr Land und die Diaspora noch nie so geeint gesehen habe: „Der Krieg zeigt, dass nichts unmöglich ist, im Guten wie im Schlechten. Und er macht uns klar, was wichtig ist und was nicht.“ Sie erläutert: „Wir waren eine Generation, der Konsum und Luxus extrem wichtig waren. Das wird sich ändern.“ Mit Russ:innen werde Alyona Alyona nicht mehr arbeiten. „Es gibt noch ein paar gute Menschen in Russland, aber zu wenige. Viele sind geflohen. Der Rest ist hypnotisiert von Putins Propaganda.“ Daher richte sie ihre Botschaften auch nicht an das russische Volk. Die 31-Jährige appelliert: „Was soll dieser Scheißkrieg? Sind wir nicht Menschen, können wir Probleme nicht mit Worten lösen?“

Das aktuelle Magazin ZEIT CAMPUS (Ausgabe 4/2022 mit dem Titel „Die Social-Media-Kriegerin“) erscheint am 28. Juni im Handel und ist auch hier (https://shop.zeit.de/sortiment/die-zeit-magazine/studium-und-orientierung/) erhältlich.

Pressekontakt:

Annekatrin Stoll
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E-Mail: annekatrin.stoll@zeit.de

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