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ZDF-Doku: Litauens Außenminister kritisiert Gespräche mit Putin

Mainz (ots) –

„Ich weiß nicht, wie man redet mit einem Staatschef, der Völkermord begeht“, sagt Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis in der ZDF-Dokumentation „Comeback der NATO – Wie die Allianz auf Putins Krieg reagiert“ und übt damit scharfe Kritik an Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, die regelmäßig Telefonate mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin führen. Die ZDF-Dokumentation von Gunnar Krüger und Florian Neuhann steht ab Dienstag, 28. Juni 2022, 18.00 Uhr, in der ZDFmediathek zur Verfügung und ist am Mittwoch, 29. Juni 2022, 0.45 Uhr, im ZDF zu sehen ist.

Die regelmäßigen Telefonate, die der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin führen, stoßen auf heftige Kritik – vor allem in Osteuropa. Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis sagt in dem ZDF-Interview über Wladimir Putin: „Diese Person wird in vielen Hauptstädten der Nato als Gesprächspartner akzeptiert – und begeht Völkermord und Verbrechen in der Ukraine.“

Ausführlich berichtet der 40-jährige Landsbergis in der Dokumentation, wie er als Kind den „Blutsonntag von Vilnius“ erlebt hat: Am 13. Januar 1991 ließ der damalige sowjetische Präsident Michail Gorbatschow mit Panzern die litauische Hauptstadt überfallen – als Reaktion auf die litauische Unabhängigkeitsbewegung. Landsbergis Großvater Vytautas Landsbergis stand damals an der Spitze der Unabhängigkeitsbewegung. Der heutige Außenminister Gabrielius Landsbergis wurde damals aus Sorge um sein Leben für Monate in einem Krankenhaus versteckt, obwohl ihm gar nichts fehlte. Die Erinnerung daran, so Landsbergis im Interview mit den Autoren der ZDF-Dokumentation, präge ihn bis heute: „Das Krankenhaus lag an einer der Hauptstraßen. Ich hörte die schweren Motoren und das Rollen der Panzer. Das Geräusch bleibt in Dir drin: Metall auf Asphalt. Du erkennst es immer wieder. Wenn ich heute Kriegsgebiete sehe, dann weckt das bei mir Erinnerungen.“

Kurz vor dem NATO-Gipfel, der am 29. und 30. Juni 2022 in Madrid stattfindet und auf dem eine Aufstockung der NATO-Truppen an der Ostflanke beschlossen werden soll, fordert Landsbergis deutlich mehr Anstrengungen zur Verteidigung des NATO-Gebietes im Baltikum – etwa auch durch permanente Truppenverstärkungen: „Wir müssen uns darum kümmern, wie wir das NATO-Gebiet verteidigen. In der sogenannten Suwalki-Lücke liegen große litauische Städte. Denken Sie an die Bilder der Städte rings um Kiew, als sie zurückerobert wurden. Wenn sie das auf Litauen anwenden, dann ist das ein sehr beängstigendes Bild. Wir brauchen die Sicherheit, dass das mit allen Mitteln verteidigt wird, die nötig sind.“

Die Korrespondenten Gunnar Krüger und Florian Neuhann aus dem ZDF-Studio in Brüssel haben für ihre Dokumentation über Monate die Reaktion der NATO auf Putins Krieg intensiv begleitet – und für ihren Film Interviews mit zahlreichen aktiven und ehemaligen Politikern geführt: vom ehemaligen US-Verteidigungsminister Leon Panetta, den ehemaligen deutschen Verteidigungsminister Thomas de Maizière, über den ehemaligen finnischen Premierminister Alexander Stubb bis hin zum aktuellen Generalsekretär der NATO, Jens Stoltenberg.

Ansprechpartner: Thomas Hagedorn, Telefon: 06131 – 70-13802;
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„Comeback der NATO – Wie die Allianz auf Putins Krieg reagiert“ in der ZDFmediathek: https://zdf.de/dokumentation/dokumentation-sonstige/das-comeback-der-nato-100.html

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