Mainz (ots) –
Staatliche Überwachung und Zensur: Das Internet ist zum Kampfplatz um die Wahrheit geworden. Mutig lehnen sich digitale Rebellen auf gegen die Mächtigen in autokratischen Staaten. Dies ist Thema der „ZDFzoom: Digital Empire“-Dokumentation „Digitale Rebellen: Kampf gegen die Mächtigen“ am Mittwoch, 22. Juni 2022, 22.15 Uhr. In der ZDFmediathek ist der Film von Anna Loll spätestens ab Sendetermin verfügbar.
Im digitalen Zeitalter gehören Zensur von kritischen Webseiten, Propaganda staatlicher Medien und gezielte Desinformation zum Alltag in Ländern wie Russland oder China. Kritiker werden verfolgt.
Vereinzelt geht auch der eigentlich liberale, demokratische Westen hart gegen Regierungskritiker vor – wie Julian Assange. Der Journalist und Publizist sitzt seit drei Jahren im Hochsicherheitsgefängnis in London. Ohne Urteil. Jetzt soll er an die USA ausgeliefert werden. Dort drohen ihm 175 Jahre Haft. Im Exklusivinterview sagt seine Frau und Anwältin Stella Assange: „Eine Gesellschaft, die es duldet, dass Kritiker, Journalisten, inhaftiert werden, weil sie ihre Arbeit machen: Da gibt es keinen Unterschied zwischen dem Vereinigten Königreich oder Russland oder China.“ Gegen die Auslieferung ihres Mannes in die USA will Stella Assange jetzt Berufung einlegen und dabei alle juristischen Möglichkeiten ausschöpfen.
Auch Maryam Al-Khawaja, eine Menschenrechtsaktivistin aus Bahrain, hat die Härte des Regimes erfahren. Ihr Vater sitzt seit vielen Jahren dort im Gefängnis, wurde gefoltert. Sie selbst wurde bei einem Verhör schwer misshandelt. Die gesundheitlichen und psychischen Folgen zeichnen sie bis heute.
Denis Shedov ist ein Aktivist von OVD-Info, einem unabhängigen russischen Bürgerrechtsportal. Ihm und seinen Mitstreitern ist es zu verdanken, dass im Westen bekannt wird, wie viele Menschen bei Anti-Kreml-Protesten verhaftet werden. Sein Engagement für die Menschenrechte macht Denis Shedov in seinem Heimatland jedoch zum Staatsfeind.
Als solcher wird auch Wang Jixian regelmäßig bedroht. Er bekommt Hassnachrichten und Anrufe, Tag und Nacht. Der 38-jährige Programmierer und Hobby-Vlogger lebt in Odessa und bekommt den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hautnah mit. Als er sich öffentlich gegen die pro-russische Parteilinie der chinesischen Regierung äußert, wird sein Account auf der chinesischen Messenger-Plattform WeChat geblockt. Nach China zurückkehren kann er wohl nie wieder.
Die Dokumentation fragt, wie diese „digitalen Rebellen“ leben: Woran glauben sie, und mit welchen „Waffen“ kämpfen sie ihren ungleichen Kampf gegen die staatliche Übermacht? Was globale Repression und Überwachung für die Gesellschaften, die Freiheiten bedeuten, ordnen zwei renommierte Experten ein: Filip Noubel, Managing Director des weltweiten Blogger-Netzwerk „Global Voices“ und Andy Müller-Maguhn, Vorstand der Wau-Holland-Stiftung.
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