Hannover (ots) –
„Wir freuen uns darauf zu sehen, was die Zukunft uns bringen wird. Robotik und Drohnen sind nur zwei von vielen Themen hier auf der Weltleitmesse“, sagte Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), anlässlich der Eröffnung der INTERSCHUTZ in Hannover.
Banse nutzte seine Ansprache, um auf die aktuelle Situation bei den Ausschreibungsverfahren im Feuerwehrbereich hinzuweisen: „Bei Baumaterial und Halbleitern, Stahl und Technologiekomponenten gibt es lange Lieferfristen. Die Preise laufen einfach weg! Wenn die Auslieferung erst Jahre nach dem Zuschlag erfolgt, sind die Produktionskosten immens gestiegen und dann ist der Preis ein ganz anderer. Hersteller müssen die Chance haben, an Ausschreibungen teilnehmen und das Ganze wirtschaftlich und unternehmerisch umsetzen zu können“, erklärte er. „Wir brauchen eine Preisgleitklausel für die Anbieter“, lautete seine Forderung gegenüber der Politik, um flexibler auf Marktentwicklungen zu reagieren und das Risiko stark steigender oder fallender Preise auf Auftraggeber und Auftragnehmer zu verteilen.
Banse erinnerte in seiner Ansprache an die Ukrainehilfe des Deutschen Feuerwehrverbandes und freute sich, dass die Deutsche Messe AG einen Teilbetrag jeden Eintritts stiften wird. An der DFV-Delegiertenversammlung am Samstag wird eine hochrangige Delegation aus der Ukraine teilnehmen. „Ich freue mich auf den Austausch mit ausländischen Kräften“, sagte Banse und ging damit auf eine weitere Erwartungshaltung in Sachen INTERSCHUTZ ein. So soll die Messe auch dazu beitragen, Netzwerke organisationsübergreifend auszubauen und so zur Verbesserung in allen Bereichen der Gefahrenabwehr zu führen.
Der Deutsche Feuerwehrverband ist mit einem Gemeinschaftsstand in Halle 27, Stand D38, vertreten. Bezogen auf den 29. Deutschen Feuerwehrtag, der parallel in Hannover stattfindet, versprach Banse zahlreiche interessante Veranstaltungen und wichtige Botschaften der Delegiertenversammlung für Politik und Wirtschaft.
Veränderte Rahmenbedingungen des Zivil- und Katastrophenschutzes
„Was für ein tolles Gefühl, eine Messe in Präsenz eröffnen zu dürfen und Sie persönlich begrüßen zu können“, waren die einleitenden Worte des niedersächsischen Innenministers Boris Pistorius. Damit erinnerte er daran, dass dies in den vergangenen zwei Jahren aufgrund der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie undenkbar gewesen sei und letztlich auch dazu geführt hatte, dass die Messe um zwei Jahren verschoben werden musste. Der Minister freute sich aber auch über das klare Bekenntnis aller Verantwortlichen zum Messestandort Hannover.
Darüber hinaus ging Pistorius auch auf die veränderten Rahmenbedingungen des Zivil- und Katastrophenschutzes ein und stellte fest, dass sich die Herausforderungen aufgrund der Pandemie und der geänderten Bedrohungslage stark verlagert hätten. Er sprach sich dafür aus, dass sich die Trennung zwischen Zivil- und Katastrophenschutz überholt habe. „Wir brauchen den Begriff Bevölkerungsschutz“, so der Minister. Er verband damit aber auch die Verpflichtung der Gemeinden und Länder, sich neben dem Bund zu engagieren und gab ein klares Bekenntnis zum Ehrenamt ab.
„Wer der äußeren Sicherheit einen großen Raum einräumt, muss dies auch für die innere Sicherheit tun“, sagte der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil. Er unterstrich die Forderungen an den Bund, dass dieser auch die Ausgaben für den Zivilschutz vergrößert. „Nach vielen guten Worten müssen jetzt Taten folgen“, so Weil. „Wir brauchen viele tausend Menschen, die bereit sind, ihre Zeit zur Verfügung stellen“, fügte er hinzu und rief so zum ehrenamtlichen Engagement im Katastrophenschutz auf.
Bei der Eröffnungsveranstaltung wurde deutlich, dass die INTERSCHUTZ inzwischen weit mehr ist als eine Schau von Fahrzeugen und Geräten. Sie ist vielmehr auch der Ort zum Netzwerken und der Ausweitung der Digitalisierung in allen Bereichen der Gefahrenabwehr, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.
Informationen zur Veranstaltung werden unter www.feuerwehrverband.de veröffentlicht.
(Friedrich Kulke, DFV-Presseteam)
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