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Weltspiegel – Auslandskorrespondenten berichten / Am Sonntag, 19. Juni 2022, 18:30 Uhr vom NDR im Ersten

München (ots) –

Moderation: Andreas Cichowicz

Geplante Themen:

USA: Aufrüsten an der Beringstraße

85 Kilometer breit ist die Beringstraße zwischen Alaska und der sibirischen Tschuktschen-Halbinsel. Die Meerenge ist die einzige unmittelbare Grenze zwischen Russland und den USA. Über Jahrzehnte wurde diese Grenze nicht beachtet, jetzt rückt sie für US-Militärplaner wieder in den Fokus. Und die US-Armee rüstet auf. Moderne F-35 Flugzeuge sind dort stationiert, immer mehr Übungsflüge sollen den Russen deutlich machen, dass Amerika genau auf die Grenze in der Beringstraße schaut. Die Einheimischen nehmen die veränderte politische Situation ebenfalls wahr und wundern sich. Denn nach dem Ende des Kalten Krieges hatten sich vor allem die Fischer auf ein entspanntes Nebeneinander mit den Russen eingelassen. Der Weltspiegel berichtet aus Alaska über die Aufrüstung an der kalten Grenze. (Autorin: Claudia Buckenmaier, ARD-Studio Washington)

Bulgarien: Ukraine-Flüchtlinge aus Hotels verbannt

An der bulgarischen Schwarzmeerküste beginnt die Urlaubssaison. Die Hoteliers freuen sich nach der Corona-Krise auf viele zahlende Tourist*innen, vor allem aus Westeuropa. Ihre bisherigen Gäste müssen deshalb raus, und das möglichst schnell. Viele Ukraine-Flüchtlinge haben die vergangenen Monate in den Hotels verbracht, aber die Regierung zahlt nur eine geringe Unterbringungspauschale. Deswegen müssen Diana aus der Ukraine und viele andere nun umziehen – in schnell aufgestellte Zeltstädte, in denen sie mit 40 Menschen unter einem Zeltdach leben müssen: „Wir machen uns große Sorgen, weil wir nicht wissen, wohin wir gebracht werden“, klagt Diana. (Autorin: Anna Tillack, ARD-Studio Wien)

Thailand: Der vergessene Bürgerkrieg in Myanmar

Über den Krieg in der Ukraine gerät ein anderer aus dem Blick: der Bürgerkrieg in Myanmar. Vor gut einem Jahr hat sich das Militär in Myanmar an die Macht geputscht. Der langsame Demokratisierungsprozess wurde jäh gestoppt. Doch die Menschen in Myanmar wollen die Militärjunta nicht akzeptieren. Sie haben sich Rebellenarmeen angeschlossen oder kämpfen als sogenannte Volksverteidigungskräfte gegen die Generäle. 300.000 Menschen sind schon vor der brutalen Gewalt geflohen. Viele über die Grenze nach Thailand. Doch auch dort kämpfen sie weiter um ihren Traum von einem Leben in Freiheit in der Heimat. Sandra Ratzow hat Exilanten an der Grenze zu Myanmar getroffen. (Autorin: Sandra Ratzow, ARD-Studio Singapur)

Nepal: Spurensuche – Der Absturz der „Tara Air“

Die zweimotorige „Twin Otter“ der Fluggesellschaft „Tara Air“ war auf dem Weg von Pokhara nach Jomsom, einem beliebten Ausgangspunkt für Bergwanderungen im Himalaya-Gebirge. Dann stürzte die Propellermaschine mit ihren 22 Insassen an Bord ab. Zwei deutsche Tourist*innen befanden sich an Bord, sie kamen genauso wie die übrigen Fluggäste ums Leben. Die Gründe für den Absturz sind weiterhin unklar. Der „Weltspiegel“ begibt sich auf Spurensuche in Nepal. (Autor: Andreas Franz, ARD-Studio Delhi)

Spanien: Joghurt für die Seele – Die Erfolgsgeschichte von „La Fageda“

In Katalonien und auf den Balearen haben sie internationale Großkonzerne abgehängt: Die Naturjoghurts von „La Fageda“ sind Kult – und Marktführer. Das ist erst mal nicht verwunderlich – schließlich sind regionale Produkte im Trend. Und die Joghurts von „La Fageda“ gelten als besonders lecker. Es hat sich mittlerweile aber auch herumgesprochen, wie in der Molkerei im spanischen Nordosten gearbeitet wird. Die meisten Angestellten sind Menschen mit psychischen Erkrankungen oder geistigen Behinderungen. Und trotzdem ist „La Fageda“ keine Behindertenwerkstatt, sondern ein Unternehmen mit fast 30 Millionen Euro Jahresumsatz, das seinen Mitarbeitern im Durchschnitt 1.000 Euro zahlt. Menschen, die in einem normalen Betrieb nur schwerlich Arbeit finden würden und die nun stolz sind, Teil einer Erfolgsgeschichte zu sein. (Autorin: Nathalia Bachmayer, ARD-Studio Madrid)

Brasilien: Jagd auf Journalist*innen

Der Brite Dom Philipps hat viele Jahre in Brasilien gelebt, er galt als erfahrener Journalist, der sich im Amazonas und in den Regenwäldern gut auskannte. Immer wieder hat er über illegale Rodungen und über die Gewalt berichtet, denen sich Indigene in Brasilien ausgesetzt sehen. Jetzt sind er und ein Begleiter bei einer Recherche brutal ermordet worden. Kein Einzelfall! Die Gewalt gegen Journalist*innen hat seit der Amtsübernahme des rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro dramatisch zugenommen. Und immer seltener unterstützen staatliche Behörden Ermittlungen nach Gewalt gegen Pressevertreter. (Autor: Matthias Ebert, ARD-Studio Rio de Janeiro)

Brasilien: Nach Schulschließungen wegen Corona – Kinderdetektive suchen Mitschüler

Thuanne, Gabriel und Vagner sind erst 12 Jahre alt, aber schon als Detektive unterwegs. Sie wollen an ihrer Schule in Rio Mitschüler aufspüren, die im Unterricht fehlen – und sie zurückholen. Oft ist das gar nicht so einfach, denn einige leben in Armenvierteln, oft ohne Telefon oder Internet. Nach Monaten der Schulschließung während der Pandemie gilt in Brasilien wieder Präsenzunterricht, doch hunderttausende Kinder haben den Kontakt zur Schule verloren. Nach offiziellen Zahlen liegt die Quote der Schulabbrecher im Bundesland Rio derzeit bei fast 13 Prozent. Deshalb hat sich auch der Lehrer Carlos Eduaro Assunção auf die Suche nach fehlenden Schülerinnen und Schülern gemacht. Er sieht kaum eine Alternative zum Präsenzunterricht. „Für viele Kinder ist die Schule nicht nur der Ort, an dem sie lernen“, sagt er. „Sie lernen hier auch Sozialverhalten, bekommen eine Struktur und eine warme Mahlzeit.“ (Autorin: Marie-Kristin Boese, ARD-Studio Rio de Janeiro)

Moderation: Andreas Cichowicz

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Redaktion: Dr. Clas Oliver Richter (NDR)

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