Mainz (ots) –
Dienstag, 21. Juni 2022, 22.25 Uhr
Die Türkei produziert Millionen Jeans für globale Modemarken. Häufig übernehmen Subunternehmen die Arbeit und lassen Textilarbeiterinnen und Textilarbeiter teils mit giftigen Chemikalien und unter schwierigsten Bedingungen schuften. Die „MAKRO“-Dokumentation „Giftige Jeans“ von Kristina Karasu wirft am Dienstag, 21. Juni 2022, um 22.25 Uhr in 3sat, einen Blick auf die dunklen Seiten der Textilindustrie.
Bego Demir kam als 15-Jähriger auf der Suche nach Arbeit in die Metropole Istanbul. In einer Textilfabrik bleichte er Jeans mit der berüchtigten Sandstrahlmethode. Mit fatalen Folgen: Er erkrankte schwer, verlor die Hälfte seiner Lunge. Heute ist die Sandstrahlmethode in der Türkei und anderswo verboten. Auch dank des Engagements von Bego Demir. Am Ziel ist er aber noch lange nicht. Die meisten Firmen färben Jeans mittlerweile mit giftigen Chemikalien. Schutzmaßnahmen sind selten. Dabei schaden die Chemikalien nicht nur der Gesundheit der Arbeiter, sondern bedrohen auch die Umwelt.
Die Türkei gehört zu den größten Textil-Exporteuren weltweit. Die Kleidung entsteht in hochmodernen, scheinbar vorbildlichen Fabriken. Doch die Realität sieht oft anders aus: Viele Textilarbeiterinnen und Textilarbeiter arbeiten in Kellerwerkstätten schwarz, zwölf Stunden am Tag, und sind gefährlichen Chemikalien schutzlos ausgeliefert. Viele Modemarken ignorieren diese Zustände, obwohl sie eigentlich durch neue Lieferkettengesetze zur Rechenschaft gezogen werden könnten. Bego Demir will beweisen, dass nachhaltige Textilproduktion in der Türkei möglich ist – und hat dafür jetzt seine eigene Jeansmarke gegründet.
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