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Tag der Verkehrssicherheit am 18. Juni 2022: Verpflichtende Hörtests beim Führerschein sinnvoll

Mainz (ots) –

Autos hupen, Fahrräder klingeln, Trambahnen bimmeln und Züge pfeifen, um bei nahender Gefahr auf sich aufmerksam zu machen und so Unfälle zu verhindern. Auch wenn man vergessen sollte sich anzuschnallen, ertönt im Auto ein lauter Warnton. Beim Einparken nähert man sich einem Hindernis und es piept der Annäherungssensor. Auch Bahnschranken bei einem Bahnübergang kündigen ihr Schließen mit mehrmaligen Glockentönen lautstark an.

Um sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen und in jeder Situation schnell und angemessen reagieren zu können, ist gutes Hören elementar wichtig. Wer einen Bootsführerschein macht, muss – ebenso wie Berufskraftfahrer – bereits einen verpflichtenden Hörtest machen. „Ein verpflichtender Hörtest beim Kfz-Führerschein wäre absolut sinnvoll“ fordert Marianne Frickel, Hörakustikmeisterin und Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha) anlässlich des bundesweiten Tags der Verkehrssicherheit am 18. Juni 2022. Gerade junge Menschen sind heute durch verschiedene Belastungen des Gehörs wie Konzerte, Discotheken oder lautes Musikhören über Kopfhörer häufiger von Schwerhörigkeit betroffen, als früher.

„Akustische Signale haben eine wichtige Schutz- und Warnfunktion“, erklärt Frickel. „Sie warnen vor Gefahren und schützen vor Unfällen im Verkehrsalltag. Denn im Gegensatz zu unseren Augen, können wir unsere Ohren nicht schließen. Warntöne wecken unsere Aufmerksamkeit und alarmieren uns, wenn wir etwas vergessen haben, abgelenkt sind oder eine Gefahr nicht bemerken“, führt Frickel fort. Gerade im Straßenverkehr sind immer mehr leise Fahrzeuge wie E-Autos oder E-Roller unterwegs. Daher ist es wichtig, so gut wie möglich zu hören, um beispielsweise auch nicht ganz so laute Warnsignale wie eine Fahrradklingel oder die Hupe eines Mofas wahrnehmen zu können.

Hört man auf einem oder beiden Ohren schlecht, können Warnsignale nicht rechtzeitig wahrgenommen werden. Auch wird nicht erkannt, aus welcher Richtung die Gefahr droht. Denn für das sogenannte Richtungshören ist es entscheidend, dass man mit beiden Ohren gut hört. Das Ohr, das näher an der Schallquelle ist, nimmt diese schneller und lauter wahr, als das von der Schallquelle abgewandte Ohr. Dadurch erkennt das Gehirn, aus welcher Richtung die Gefahr kommt und man kann automatisch die Richtung einordnen.

Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk

In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit über 7.000 Hörakustiker-Betrieben und ca. 15.000 Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk bereits ca. 3,7 Millionen Menschen in Deutschland mit modernsten Hörsystemen. Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in Deutschland.

Die Versorgungsqualität im Bereich von Hörsystemen ist in Deutschland sehr gut, das bestätigt die größte jemals von gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) durchgeführte Versichertenbefragung zur Hörsystemversorgung in Deutschland. Rund 90 Prozent der Versicherten waren „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit der individuellen Versorgungssituation. Und das unabhängig davon, ob der Versicherte eine mehrkostenfreie Versorgung gewählt oder eine private Zuzahlung geleistet hat.

Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und Nachstellungen der Hörsystemfunktionen u.v.m. zuständig. Er berät zu Gehörschutz, Tinnitus und allem rund ums Hören.

Pressekontakt:

Michael Skwarciak, M.A. (biha), skwarciak@biha.de

Original-Content von: Bundesinnung der Hörakustiker KdöR, übermittelt durch news aktuell

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