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Hörbuch-Tipp: „Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit“ von David Graeber und David Wengrow – Provokantes Plädoyer für die Macht des direkten Handelns

Berlin (ots) –

Anmoderationsvorschlag: Glücklich, friedlich und frei miteinander leben: Davon träumen die Menschen seit ewigen Zeiten. Heutzutage ist unser Zusammenleben jedoch oft von Hierarchien, Gewalt und Ungleichheiten geprägt. Schuld daran sind wir angelblich selbst, weil wir Ackerbau und Privateigentum erfunden sowie Städte gegründet haben. So zumindest wird es uns seit dem 18. Jahrhundert gern erklärt. Dem widersprechen der Anthropologe David Graeber und der Archäologe David Wengrow in „Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit“ allerdings vehement. Helke Michael verrät Ihnen mehr.

Sprecherin: In „Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit“ wagen David Graeber und David Wengrow, gestützt von aktuellen anthropologischen Forschungen und archäologischen Funden, einen revolutionär anderen Blick auf unser Zusammenleben.

O-Ton 1 (Anfänge, 26 Sek.): Heute wissen wir, dass menschliche Gesellschaften vor der Entstehung der Landwirtschaft nicht auf kleine, egalitäre Gruppen beschränkt waren. Die Landwirtschaft wiederum war nicht mit der Entstehung des Privateigentums verbunden, und sie bedeutete keineswegs einen irreversiblen Schritt Richtung Ungleichheit. In Wirklichkeit waren viele der ersten landwirtschaftlichen Gemeinden relativ frei von Rängen und Hierarchien.

Sprecherin: Bestes Beispiel dafür ist die vor rund 6.000 Jahren entstandene Megasiedlung Taljanky in der Ukraine, in der die Menschen ohne autoritäre Herrscher, kriegerische Politiker und eigenmächtige Verwalter friedlich zusammenlebten. Oder das 100 vor Christus im zentralen Hochland von Mexiko gegründete Teotihuacán:

O-Ton 2 (Anfänge, 21 Sek.): Die besten Kenner von Teotihuacán sind sich einig, dass es in gewisser Hinsicht bewusst egalitär organisiert war. Statt Paläste und Eliteviertel zu bauen, begannen die Bewohner mit einem erstaunlichen Stadterneuerungsprojekt, das unabhängig von Reichtum und Status für fast die gesamte Bevölkerung hochwertigen Wohnraum bereitstellte.

Sprecherin: Voraussetzungen dafür waren laut Graeber und Wengrow die Experimentierfreude des Menschen – und sein Mut, sich bestimmte Freiheiten zu nehmen.

O-Ton 3 (Anfänge, 21 Sek.): (1) Die Freiheit, seine Umgebung zu verlassen und an einen anderen Ort zu ziehen; (2) die Freiheit, die Befehle anderer zu ignorieren oder zu missachten; und (3) die Freiheit, völlig neue soziale Realitäten zu schaffen oder sich zwischen verschiedenen sozialen Realitäten hin- und herzubewegen.

Sprecherin: Und wenn wir dahin zurückkehren und das Heft des Handelns wieder mehr in die eigenen Hände nehmen, dann sind laut den Autoren auch unsere heute von Ungleichheit geprägten Gesellschaften alles andere als alternativlos:

O-Ton 4 (Anfänge, 43 Sek): Wer weiß? Womöglich werden wir, wenn unsere Spezies überlebt, eines Tages auf diese heute noch unvorhersehbare Zukunft zurückblicken und Aspekte der fernen Vergangenheit, die heute wie Anomalien wirken – Bürokratien, die im Gemeindemaßstab arbeiten; Städte, die von Nachbarschaftsräten regiert werden; Regierungssysteme, in denen Frauen eine Mehrheit der offiziellen Posten bekleiden; Formen der Landverwaltung, die eher auf Pflege als auf Besitz und Ausbeutung beruhen -, als die wirklich bedeutenden Durchbrüche erkennen und große Steinpyramiden oder Statuen eher für historische Kuriositäten halten.

Abmoderationsvorschlag: „Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit“ von David Graeber und David Wengrow ist ein faszinierendes, bahnbrechendes und provozierendes Plädoyer dafür, nichts als alternativlos hinzunehmen, sondern wieder mehr den eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und zu handeln. Die von Frank Arnold gelesene ungekürzte HörbuchFassung gibt´s nur bei Audible – und weitere Infos dazu finden Sie unter www.audible.de/ep/hoerbuch-tipp

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