Leipzig (ots) –
Von Podcast über Kunstexperiment bis Langzeit-Doku: ARD Kultur hat am Donnerstag auf der re:publica in Berlin die neun Gewinnerprojekte des Ideenwettbewerbs „ARD Kultur Creators“ zum Thema „Verbundenheit“ präsentiert. Bis zum Ende des Jahres werden die Projekte umgesetzt und auf verschiedenen ARD-Plattformen veröffentlicht.
„So viel kreativer Input – die Leitung der Jury beim ARD Kultur Creators-Wettbewerb war mir eine große Freude. Die Vielfältigkeit der eingesendeten Konzepte von experimentellen Film- und Fotoprojekten bis hin zu diversen Podcast-Formaten war überwältigend und hat uns die Auswahl nicht leicht gemacht. Ungewohnte Einblicke in ganz diverse persönliche Lebensumstände, ein niedrigschwelliger Zugang zur Kunst und tiefgründige Dialoge versprechen interessante, neue Einsichten. Ich möchte mich bei allen, die uns ihre Konzepte geschickt haben, ganz herzlich bedanken und bin sehr gespannt auf die Umsetzung“, sagt Jury-Vorsitzende und MDR-Programmdirektorin Jana Brandt.
Zur Jury, die im Mai in Weimar tagte, gehörten außerdem Prof. Julian Adenauer (Design-Experte und Festivalleiter), Maxi Droste (Redaktionsleiterin Kuratierung ARD Mediathek), Mona Ameziane (Journalistin und Moderatorin) sowie die Sängerin und Podcasterin Mieze Katz. Thematisch reicht die Bandbreite der Gewinnerprojekte von Identitätssuche über Wohnentwürfe bis hin zur Situation ukrainischer und russischer Models in Deutschland. Insgesamt waren über 600 Ideen bei dem bundesweiten Wettbewerb zum Thema „Verbundenheit – wie wollen wir in unserer Gesellschaft zusammenleben?“ eingereicht worden.
Die Gewinnerinnen und Gewinner erhalten ein Preisgeld von jeweils 5.000 Euro sowie die gemeinsame Realisierung und Veröffentlichung ihrer Idee in ARD Mediathek, ARD Audiothek oder bei Social Media. Die einzelnen Projekte werden von ARD Kultur in Zusammenarbeit mit jeweils einer der neun ARD-Landesrundfunkanstalten umgesetzt und produziert. Außerdem entsteht mit Kreativen, Expertinnen und Experten ein Netzwerk und Mentoring Programm, das die Gewinnerinnen und Gewinner bei der Ideen-Entwicklung unterstützt.
Und das sind die preisgekrönten Projekte:
– „Wie Weimar wohnt“ – eine Fotoserie von Axel Völcker. Er porträtiert Menschen in Weimar in ihren Wohnungen – vom Plattenbau bis zur Paul Klee-Villa und verknüpft die Fotos mit Video- und Audio-Elementen. Axel Völcker über sein Projekt: „Es ist mir persönlich ein großes Anliegen, einen Beitrag für ein besseres gesellschaftliches Miteinander, einen engeren Zusammenhalt und Austausch zu leisten.“ Das Format samt Dokumentation entsteht in Koproduktion mit dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR).
– „Lana Kaiser“ – experimenteller Kurzfilm von Philipp Gufler über die Sängerin und Entertainerin Lana Kaiser, die 1985 unter dem Namen Daniel Küblböck geboren wurde. Philipp Gufler über sein Projekt: „Ich möchte mit meinem Kurzfilm eine Kritik an der Berichterstattung zu Lana Kaiser in den frühen 2000er Jahren und nach ihrem Verschwinden formulieren und eine einfühlsame Form finden, an ihren Mut und ihre Lebensfreude zu erinnern.“ Das Projekt entsteht in Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk (BR).
– „Ich sehe was, was du nicht siehst“ – Video-Format von Jakob Schwerdtfeger, bei dem Menschen mit unterschiedlichem beruflichen und sozialen Hintergrund ihre Sicht auf Kunst schildern. Jakob Schwerdtfeger über sein Projekt: „In meinem Format liefern Menschen aus kunstfernen Berufen frische und unverkrampfte Blicke auf Werke – raus aus dem Elfenbeinturm und down to earth. Dadurch wird Kunst mehr mit dem Alltag verknüpft und es entsteht ein innovatives Infotainment-Format.“ Das Video-Format entsteht in Koproduktion mit dem Hessischen Rundfunk (HR).
– „Ach nichts“ – Podcastformat von Anne Pretzsch und Gina Enslin über Ungesagtes in Beziehungen. Dabei sollen auch Erfahrungen von Hörerinnen und Hörern einfließen. Anne Pretzsch und Gina Enslin über ihr Projekt: „Wir glauben: Verbundenheit ohne Kommunikation – das geht nicht. Aber selbst in den alltäglichsten Situationen ist Kommunikation oft nicht leicht. Wenn wir genauer aufs Schweigen schauen, dann finden wir vielleicht den Weg zu näheren Verbindungen.“ Das Format entsteht in Koproduktion mit dem Norddeutschen Rundfunk (NDR).
– „DeepDialog“ – Podcast von Ann-Kristin Hitzemann, in dem zwei Fremde aufeinandertreffen, sich austauschen und die anderen Sichtweisen kennen und verstehen lernen. Ann-Kristin Hitzemann über ihr Projekt: „Hinter meiner Idee steckt ein Plädoyer, das für mehr DEEP TALK statt SMALL TALK steht. Denn erst dann entstehen die Momente, die gegenseitiges Verständnis und Verbundenheit fördern.“ Das Format entsteht in Koproduktion mit Radio Bremen.
– #vomlebengezeichnet – ein Podcast-Projekt von MANU META. Der Rapper will über prägende Lebensereignisse mit Hörerinnen und Hörern ins Gespräch kommen. Manuel Nicklaus alias MANU META schreibt über sein Projekt: „Es ist ein starkes Signal, dass sich ein bundesweiter Wettbewerb der Frage widmet, wie wir als Gesellschaft zusammenleben wollen. Mit dem Projekt wollen wir unseren künstlerischen Beitrag zu einem offenen und solidarischen Miteinander in unserer Gesellschaft leisten.“ Das Format entsteht in Koproduktion mit dem Saarländischen Rundfunk (SR).
– „Connecting Stories“ – Short Graphic Essays von Lucie Langston und Julia Kleinbeck über die Verbundenheit von Frauen ähnlicher biografischer Landschaften. Lucie Langston und Julia Kleinbeck über ihr Projekt: „Wir fokussieren uns auf den Zusammenhalt von Frauen im Allgemeinen und von marginalisierten Gruppen im Besonderen. Unsere Verbundenheit, unser Zusammenhalt macht uns stärker und bedeutet Anerkennung und Sichtbarkeit.“ Das Format entsteht in Koproduktion mit dem Südwestrundfunk (SWR).
– „Kein Konzept“ – ein Projekt von Simon Domes und Adam Özdemir, das nach dem Prinzip „Stille Post meets Kunst“ funktioniert. Kreative aus verschiedenen Sparten arbeiten nacheinander an einem Projekt und kommunizieren ausschließlich über ihre Kunst. Wie interpretiert der/die Nächste die Idee des anderen? Simon Domes und Adam Özdemir über ihr Projekt: „Verbundenheit bedeutet für uns, sich gegenseitig helfen, voneinander zu lernen und immer offen zu sein. In unserer Idee klammern wir etwas aus, ohne das Verbundenheit und Zusammenhalt nicht möglich ist – nämlich Kommunikation – und schauen, wie das den künstlerischen Prozess beeinflusst.“Das Format entsteht in Koproduktion mit dem Westdeutschen Rundfunk (WDR).
– „Offline“ – Langzeitdoku von Mehran Djojan über ukrainische und russische Models in Berlin. Der in Kabul geborene und in Deutschland aufgewachsene Regisseur und Fotograf begleitet seine Protagonistinnen bereits seit drei Jahren. Durch den Krieg in der Ukraine hat sich ihre Situation noch einmal komplett verändert. Mehran Djojan über sein Projekt: „Verbundenheit und Zusammenhalt sind für mich das Fundament für eine friedliche Koexistenz. In meinem Projekt zeige ich einen solchen Zusammenhalt und Nähe in einer Zeit, in der wir alle so weit entfernt von einander scheinen.“ Das Format entsteht in Koproduktion mit den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).
Der Ideenwettbewerb ist das Auftaktprojekt der neuen Gemeinschaftseinrichtung ARD Kultur in Weimar. Die Federführung für ARD Kultur liegt beim Mitteldeutschen Rundfunk. ARD Kultur ist das innovative, gemeinschaftliche Kulturangebot der ARD – ein Content Label und Netzwerk für digitale Kulturinhalte und startet im Herbst 2022. Mehr auf www.ardkultur.de
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