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Kein Rückgang bei den Arbeitsunfällen seit 2012: Sicherheitsexperte erklärt, wie eine Reduzierung gelingen kann

Wuppertal (ots) –

Die Zahl der Arbeitsunfälle sinkt schon seit längerer Zeit nicht mehr, obwohl es durchaus Bemühungen um den Arbeitsschutz gibt. „Die Zahlen zeigen zwar einen Rückgang im Jahr 2020, doch der ist auf die Arbeit im Homeoffice zurückzuführen“, sagt Sicherheitsexperte Stefan Ganzke. „Mit dem Ende des Homeoffice werden die Zahlen also wieder drastisch steigen.“

„Das Problem ist nicht, dass es keine Bemühungen gibt“, fährt der Sicherheitsexperte fort. „Vielmehr scheitern die Bemühungen, weil es am methodischen Wissen fehlt.“ In unserem Gastbeitrag erklärt Ihnen Stefan Ganzke, mit welchen Strategien eine Reduzierung der Arbeitsunfälle gelingen kann.

Der menschliche Faktor

Neunzig Prozent aller Arbeitsunfälle werden von Menschen verursacht. Es liegt nur sehr selten ein technisches Versagen vor. Ein typischer Arbeitsunfall wird also nicht durch eine Fehlfunktion bei einer Drehspindel ausgelöst, sondern durch beispielsweise einen Sturz im Treppenhaus.

Vor diesem Hintergrund wird klar, dass es beim Arbeitsschutz in erster Linie um Aufklärung geht. Mit der richtigen Einstellung zu Fragen der Sicherheit lassen sich nämlich die meisten Arbeitsunfälle vermeiden. Herrscht die Einstellung vor, dass Unfälle nun einmal passieren, wird der Arbeitsschutz eben nicht ernst genommen. Eine positive Haltung schärft dagegen den Blick für Gefahren und trägt zu geringeren Unfallzahlen bei.

Arbeitsschutz darf Spaß machen

Die Unterweisungen und Schulungen zum Thema Arbeitsschutz sind heute meist so langweilig, dass die Zuhörer schon kurz nach der Begrüßung abschalten. An dieser Stelle laufen alle Bemühungen ins Leere. Wer die Menschen erreichen will, muss ihnen etwas bieten – Arbeitsschutz darf eben auch Spaß machen. Die Schulungen sollten interessante Inhalte vermitteln, die für den Unfallschutz im Arbeitsalltag wichtig sind.

Selbstbeobachtung und Feedback

Routinen sind für den Arbeitsschutz eine gefährliche Sache, weil sie nicht mehr hinterfragt werden. Erst nachdem der Unfall passiert ist, wacht man auf. Routinen lassen sich aber auch nicht vermeiden, denn sie gehören im Grunde zum Arbeitsalltag. Umso wichtiger ist es, drohenden Gefahren durch die Aufforderung zur Selbstbeobachtung zu begegnen. Ein Feedback von außen ist sicherlich ebenfalls hilfreich. Das funktioniert allerdings nur, wenn die Kommunikation im Unternehmen stimmt. Eine aktive und offene Fehlerkultur ist ein entscheidender Beitrag zur Vermeidung von Arbeitsunfällen.

Über Stefan Ganzke:

Anna und Stefan Ganzke sind die Gründer und Geschäftsführer der WandelWerker Consulting GmbH. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit ihrem Team Sicherheitsingenieure und Fachkräfte für Arbeitssicherheit zu trainieren. Bis zu 80 Prozent der Arbeitsunfälle und unsicheren Situationen lassen sich vermeiden, wenn die Strategien und Methoden der WandelWerker Consulting GmbH im Unternehmen umgesetzt werden. Weitere Informationen unter: https://wandelwerker.com/

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