Hannover (ots) –
Der Wunsch nach dem eigenen Haus bleibt trotz steigender Zinsen ungebrochen. In den ersten vier Monaten des Jahres habe die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen gegenüber dem Vorjahr sogar noch deutlich zugenommen, so die Beobachtung der LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin – Hannover (LBS Nord).
Welche Kosten auf Hauskäufer in Niedersachsen derzeit zukommen – von Spitzenangeboten in der Landeshauptstadt Hannover bis zu Niedrigpreisen im Landkreis Holzminden – hat das Institut empirica im Auftrag der LBS Nord ermittelt. Grundlage sind die Angebote in Online-Portalen und in den niedersächsischen Tageszeitungen im ersten Quartal 2022.
Hauspreise in der Landeshauptstadt am höchsten
Im Vergleich der zehn größten Städte in Niedersachsen kosten gebrauchte Einfamilienhäuser in Hannover am meisten. Der mittlere Angebotspreis liegt bei 790.000 Euro. Das bedeutet, ein Haushalt muss hier für den Kauf durchschnittlich 16,2 Jahresnettoeinkommen aufbringen – über das Doppelte des Landesdurchschnitts.
Im oberen Preissegment überschreiten die Spitzenpreise in Hannover sogar die Millionengrenze: Ein Viertel aller Häuser wird für mindestens 1,25 Millionen Euro angeboten.
Braunschweig und Oldenburg auf Platz zwei und drei
In der Preis-Spitzengruppe der niedersächsischen Großstädte liegen auch Braunschweig und Oldenburg. Während der Standardpreis für gebrauchte Eigenheime in Braunschweig 629.000 Euro beträgt, kommen Hauskäufer in Oldenburg mit rund 550.000 Euro etwas günstiger zum Zug. In beiden Städten werden für den Kauf 13,5 örtliche Jahreseinkommen fällig.
Salzgitter bleibt günstigste Großstadt
Die günstigsten Eigenheime in einer niedersächsischen Großstadt werden weiterhin in Salzgitter angeboten. Mit jährlich 7 Prozent liegt die Preissteigerung für gebrauchte Häuser deutlich unter dem Landesschnitt. Aktuell beträgt der Standardpreis in Salzgitter 330.000 Euro, das sind sieben örtliche Haushaltseinkommen. Die günstigsten Objekte kosten sogar weniger als 250.000 Euro.
Dynamische Preisentwicklung in den Landkreisen
Vor allem in den niedersächsischen Landkreisen haben die Eigenheimpreise seit 2019 zum Teil deutlich zugelegt, da Hauskäufer zunehmend auf das Umland der Städte ausweichen.
Teuerste Region in Niedersachsen ist aktuell der Landkreis Harburg, der durch seine Lage im Speckgürtel Hamburgs besonders attraktiv ist. Gebrauchte Einfamilienhäuser werden hier zu einem Standardpreis von 645.000 Euro angeboten. Das entspricht rund 10 Jahreseinkommen. Seit 2019 sind die Preise im Landkreis um 17 Prozent pro Jahr gestiegen.
Knapp 100.000 weniger (550.000 Euro) werden im Umland von Hannover für ein gebrauchtes Haus verlangt. Wegen des im Vergleich zu Harburg geringeren Einkommensschnitts müssen Hauskäufer hier aber 11,3 Jahreseinkommen aufbringen. Ebenfalls zu den teureren Landkreisen zählt Lüneburg mit typischen Preisen von 487.500 Euro.
Eigenheime in Holzminden am günstigsten
Die niedrigsten Preise für gebrauchte Einfamilienhäuser sind derzeit im Landkreis Holzminden zu finden. Die Standardangebote liegen bei 209.000 Euro, das entspricht 4,2 örtlichen Jahreseinkommen. Ein Viertel der angebotenen Häuser kostet sogar weniger als 148.000 Euro.
Landesweite Preissteigerungen halten an
Im Schnitt sind die Preise für gebrauchte Einfamilienhäuser in Niedersachsen um 13,5 Prozent pro Jahr gestiegen. Am stärksten legten sie mit jährlich 27 Prozent im Landkreis Northeim zu. Weit überdurchschnittliche Preissteigerungen gab darüber hinaus in den Landkreisen Uelzen (+ 22 %), Wittmund (+ 21 %), Wesermarsch (+ 20 %) und Nienburg (+ 20 %).
„Die steigenden Zinsen werden die Immobilienpreisentwicklung etwas verlangsamen“, erwartet Jan Putfarken, Vorstandsvorsitzender der LBS Nord. „Für angehende Hauskäufer ist es aber gerade jetzt wichtig, ausreichend Eigenkapital anzusparen und sich außerdem gegen Zinsrisiken abzusichern. Für beides ist ein Bausparvertrag besonders gut geeignet.“
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