Stuttgart (ots) –
Bereits zum 27. Mal ehren die europäischen Ausgaben von Reader’s Digest eine Persönlichkeit, die sich vorbildlich für das Wohl anderer engagiert. 2022 erhält Swetlana Tichanowskaja die Auszeichnung „Europäerin des Jahres“. Die 39-Jährige setzt sich unerschrocken für Freiheit und Demokratie in ihrem Heimatland Belarus ein. Die Auszeichnung wurde ihr in der litauischen Hauptstadt Vilnius überreicht, wo sie seit ihrer Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 2020 lebt. Das Wahlergebnis gilt als höchst umstritten und Belarus wird als „Europas letzte Diktatur“ bezeichnet, da das Regime des amtierenden Präsidenten Alexander Lukaschenko die Opposition seit Jahrzehnten unterdrückt. Die Vereinten Nationen haben immer wieder Menschenrechtsverletzungen in dem Land festgestellt.
Vor der Wahl im August 2020 war Swetlanas Ehemann Sergej Tichanowski verhaftet worden. Tichanowskaja, Mutter von zwei Kindern und ehemalige Lehrerin ohne politische Erfahrung, trat kurz entschlossen an seiner Stelle zur Wahl an und erhielt große Unterstützung. Nachdem Lukaschenko sich zum Sieger erklärt hatte, gingen Zehntausende in ganz Belarus auf die Straße, um gegen Wahlmanipulationen zu protestieren. Mehrere Demonstranten wurden von der Polizei getötet und Tausende inhaftiert. Tichanowskaja und ihre Kinder flohen nach Litauen. Dort setzt sie ihren Kampf gegen das korrupte Regime in ihrem Heimatland fort. „Ich träume von einem Belarus, in dem die Menschen glücklich leben können“, sagt Tichanowskaja. „Wo Menschen nicht wegen ihrer Überzeugungen getötet oder eingesperrt werden. Wo die Meinung der Bürger berücksichtigt wird. Wenn ich jetzt aufhöre, wird sich nichts ändern.“
In den vergangenen zwei Jahren hat sich Swetlana Tichanowskaja mit führenden Politikern aus aller Welt getroffen. Die EU, Großbritannien, Kanada und die USA haben inzwischen eine Reihe von Sanktionen gegen Belarus verhängt. „Ich weiß, dass ich eine Zielscheibe bin und dass es für das Regime einfacher wäre, wenn ich verschwinden würde“, sagt Tichanowskaja. „Aber jeder Belarusse ist in Gefahr, bis wir die kriminelle Gruppe, die die Macht an sich gerissen hat, loswerden“. Eine ihrer Mitstreiterinnen, die jahrelang in Stuttgart lebende Musikerin Maria Kolesnikowa, wurde im September 2021 zu elf Jahren Haft verurteilt. Tichanowskaja macht die Situation in ihrem Heimatland unermüdlich publik und wirbt bei den Ländern um Unterstützung für neue, faire Wahlen und die Freilassung der politischen Gefangenen.
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