Hamburg (ots) –
Herausragender Erfolg für die deutsche Davis Cup-Mannschaft – das Team von Kapitän Michael Kohlmann gewann sein erstes Gruppenspiel der Davis Cup Finals am späten Samstagabend in Innsbruck gegen Serbien mit 2:1. Für den umjubelten Siegpunkt sorgte das abschließende Doppel, in dem Kevin Krawietz und Tim Pütz nach einer Spielzeit von zwei Stunden und 15 Minuten gegen Novak Djokovic und Nikola Cacic mit 7:6, 6:3 und 7:6 die Oberhand behielten. Zuvor hatte Dominik Koepfer das DTB-Team mit 1:0 in Führung gebracht – der Linkshänder aus Furtwangen bezwang Filip Krajinovic mit 7:6, 6:4. Im Spitzeneinzel musste sich Jan-Lennard Struff dem Weltranglistenersten Novak Djokovic 2:6, 4:6 geschlagen geben.
„Das war heute eine echte Achterbahnfahrt mit einem glücklicheren Ende für uns“, so Kohlmanns Fazit nach dem Krimi im Doppel. „Kevin und Tim hatten das Spiel bis zum 3:3 im zweiten Satz gut im Griff, haben einen Breakball, können ihn leider nicht nutzen und plötzlich kippt die Partie.“ Im dritten Satz lagen die beiden Deutschen früh mit einem Break zurück und vieles sprach in diesem Moment für einen Sieg der Serben. Doch mit teilweise unglaublichen Bällen inklusive eines Hechtvolleys in Boris-Becker-Manier von Kevin Krawietz kämpfte sich das deutsche Duo in die Partie zurück, holte sich das Rebreak zum 4:4 und gewannen schließlich im Tiebreak mit dem dritten Matchball das Match und damit die Begegnung für Deutschland. „Es gab einige Wendungen, aber wir sind immer positiv geblieben und auch in den kritischen Moment hat die Chemie zwischen uns beiden gestimmt“, sagte Krawietz in der Pressekonferenz weit nach Mitternacht. Sein Partner Pütz ergänzte: „Ein paar Punkte haben heute den Ausschlag gegeben. Ich bin sehr happy, dass wir gewonnen haben.“
Für Teamkapitän Kohlmann ist die Situation vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Österreich klar: „Jetzt haben wir es selbst in der Hand, ob wir weiterkommen. Ein Sieg gegen Österreich und wir stehen im Viertelfinale. Das muss jetzt unser Ziel sein und darauf gilt unsere ganze Konzentration.“
Koepfer überzeugt vollauf
Dominik Koepfer war im Auftakteinzel am Samstagnachmittag vom ersten Moment da, von Nervosität kaum eine Spur. Mit seinen starken Returns setzte der Linkshänder Krajinovic mächtig unter Druck, vor allem bei dessen zweitem Aufschlag schlugen Koepfers Bälle reihenweise unerreichbar im Feld des Serben ein. Das Resultat: Ein frühes Break für Koepfer zum 2:1. Doch wenig später kassierte er zu diesem Zeitpunkt unerwartet selbst ein Break zum 3:3. In Folge brachten beide ihre Services durch, sodass die Entscheidung im Tiebreak fallen musste – und den sicherte sich der aktivere Koepfer nach einer Stunde und drei Minuten mit 7:4.
Im zweiten Satz setzte sich der 27-Jährige schnell ab und wähnte sich schon auf der Siegerstraße. „Ich hätte den zweiten Satz beim Stand von 4:1, 30:0 vorentscheiden können. Da habe ich meine Chancen nicht genutzt.“ So kam Krajinovic auf 3:4 heran, nachdem er taktisch umstellte und kaum noch eigene Fehler produzierte. Es folgten vier Breaks in Folge, mit dem besseren Ende für den Deutschen. Nach zwei Stunden Spielzeit nutzte Koepfer seinen zweiten Matchball zum 6:4 – unter dem Jubel des deutschen Teams, das ihn während des gesamten Matches lautstark unterstützt hatte.
„Wenn die Teammates nebenan sitzen, ist das schon anders. Man hat zum einen Unterstützung, zum anderen aber auch Druck, mit dem man umgehen muss. Man spielt nicht für sich selbst, sondern für das ganze Team und das ganze Land. Am Ende bin ich etwas nervös geworden, aber im Großen und Ganzen habe ich es gut gehandelt und es war Filip, der am Schluss etwas zusammengebrochen ist.“
In der Head-to-Head-Bilanz stand es vor der Partie 1:1. Krajinovic hatte im ersten Duell beim ATP-Challenger-Turnier 2019 in Heilbronn knapp die Oberhand behalten, wenige Wochen später drehte Koepfer beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon den Spieß um und gewann die Erstrundenpartie gegen den Serben in vier Sätzen.
Djokovic im Eiltempo gegen Struff
Im zweiten Einzel sah sich Jan-Lennard Struff einem an diesem Tag übermächtigen Novak Djokovic gegenüber. Vor allem wie „Nole“ in die beiden Sätze startete, war beeindruckend: „Er hat die Bälle direkt stark attackiert und ist schnell auf den Punkt gegangen. Das hat mich schon ein wenig erstaunt. Dadurch bin ich in beiden Sätzen relativ schnell in Rückstand geraten, und dann kann ich ihn kaum mehr aus der Komfortzone rausholen“, bilanzierte Struff nach dem Match. „Wenn ich eine Chance haben will, ihn zu schlagen – und dafür gehe ich auf den Platz – dann muss ich in Führung gehen oder lange im Satz einen Gleichstand halten.“ Doch das gelang dem Warsteiner heute nicht, sodass er sich nach einer Stunde und 14 Minuten mit 2:6, 4:6 geschlagen geben musste.
Vor diesem Davis-Cup-Match standen sich Struff und Djokoviv bereits sechsmal gegenüber – immer mit dem besseren Ende für den Serben. Das jüngste Duell in der zweiten Runde des olympischen Tennisturniers im Juli in Tokio gewann der „Djoker“ mit 6:4, 6:3.
Im zweiten Match der Gruppenphase trifft das deutsche Team heute Nachmittag auf Österreich. In der bisherigen Davis Cup-Bilanz der beiden Nachbarländer führt Deutschland mit 5:0 (die Begegnung beginnt nicht vor 16.00 Uhr und wird live auf Servus TV übertragen).
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