Stuttgart (ots) – Wirtschaftsmagazin „Plusminus“ am Mittwoch, 4. August 2021, 21:45 Uhr, Das Erste / Moderation: Alev Seker (SWR)
Seit Ende Mai ist die neue europäische Medizinprodukteverordnung in Kraft. Durch einheitliche Zulassungsregeln sollen Medizinprodukte für Patient*innen sicherer werden. Doch Mediziner*innen warnen: Das Regelwerk wird die Versorgung der Patient*innen massiv gefährden und könnte sogar zu Todesfällen führen. Das Wirtschaftsmagazin „Plusminus“ berichtet am Mittwoch, 4. August 2021, 21:45 Uhr im Ersten. Online in der ARD Mediathek (https://www.ardmediathek.de/ard/), auf Youtube (https://www.youtube.com/) und bei Plusminus (https://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/index.html).
Firmen und Mediziner*innen warnen
Durch die neue EU-Verordnung müssen Hersteller für alle ihre Produkte aufwendig Daten erheben. Je nach Risikoklasse der Produkte müssen sie klinische Studien veranlassen, selbst für Produkte, die schon jahrzehntelang im Einsatz sind. Besonders für Nischenprodukte lohnt sich das kaum. Und so sind inzwischen zahlreiche Medizinprodukte vom Markt verschwunden, wie spezielle Prothesen, individuelle Stents oder OP-Geräte für Kleinkinder. Die Kritik der Hersteller an der neuen EU-Verordnung wird immer lauter und auch Mediziner*innen warnen inzwischen.
Weitere Themen der Sendung:
Titandioxid – gefährliche Nanopartikel in Lebensmitteln und Medikamenten
Titandioxid steckt in Backwaren, Soßen, Kaugummis oder Dragees. Dort sorgt der Farbstoff seit vielen Jahren für schönes Weiß oder glänzende Überzüge. Schon lange wurde über den Einsatz von Titandioxid in Lebensmitteln heftig gestritten. Denn der Farbstoff steht im Verdacht, erbgutschädigend und krebserregend zu sein. Vor wenigen Monaten hat die europäische Lebensmittelbehörde reagiert und Titandioxid für Lebensmittel als nicht mehr sicher eingestuft. Verboten ist der Stoff in der EU aber noch nicht. Er steckt nicht nur in Lebensmitteln, sondern auch in Medikamenten oder in Zahnpasta – häufig in Form von Nanopartikeln. Studien zeigen: Auch das könnte gefährlich werden. Doch viele Kosmetik- oder Medikamentenhersteller sehen keinen Handlungsbedarf.
Kälber zum Schleuderpreis – wie Corona Landwirt*innen unter Druck bringt
Kälber sind ein Nebenprodukt der Milchproduktion. Doch vor allem für die männlichen Tiere gibt es in Deutschland kaum einen Markt. Schuld daran ist die zunehmende Effizienzsteigerung in der Landwirtschaft seit den 1970er-Jahren. Inzwischen gibt es hierzulande nur noch wenige Rindermastbetriebe. Denn mit der Konkurrenz aus Südamerika können deutsche Mäster kaum mithalten. Die zunehmenden Fleischimporte drücken die Preise. Seit Corona sind wegen der fehlenden Nachfrage durch Restaurants die Kälberpreise noch weiter eingebrochen. Viele Bauern können ihre Kälber nur noch zu Schleuderpreisen verkaufen, machen damit sogar noch Verluste.
„Plusminus“
Seit mehr als 40 Jahren erklärt „Plusminus“, das Wirtschaftsmagazin im Ersten, auf verständliche Weise Zusammenhänge der komplexen Wirtschaftswelt und gibt den Zuschauer*innen Orientierung. Das Magazin liefert Hintergrundberichte zu wirtschaftspolitischen und makroökonomischen Themen, deckt mit investigativen Recherchen Missstände auf, konfrontiert Verantwortliche und stößt öffentliche Debatten an. „Plusminus“ wird im wöchentlichen Wechsel von den Wirtschaftsredaktionen von BR, HR, MDR, NDR, SR, SWR und WDR verantwortet.
Die Sendung ist nach Ausstrahlung ein Jahr lang in derARD Mediathek unter www.ARDmediathek.de und www.plusminus.de zu sehen.
Außerdem auf www.Youtube.com
Fotos unter www.ARD-foto.de
Informationen, kostenfreies Bildmaterial und weiterführende Links unter http://swr.li/plusminus-medizinprodukteverordnung.
Pressekontakt:
Kontakt Redaktion „Plusminus“: 0711 929 11359, plusminus@SWR.de
Katja Matschinski, 0711 929 11063, katja.matschinski@SWR.de
Original-Content von: SWR – Das Erste, übermittelt durch news aktuell