Mainz (ots) – Die CDU lehnt generell eine politische Zusammenarbeit sowohl mit
der AfD als auch mit der Partei die Linke ab. Während dies im Fall der AfD mit
76 Prozent auf breite Zustimmung stößt (nicht richtig: 19 Prozent; Rest zu 100
Prozent hier und im Folgenden jeweils „weiß nicht“), gehen die Meinungen
bezüglich der Linken eher auseinander. 40 Prozent unterstützen die CDU-Ablehnung
einer Zusammenarbeit mit der Linken, 50 Prozent finden das nicht richtig. Von
den Unionsanhängern befürworten 83 Prozent eine solche restriktive Haltung
gegenüber der AfD und 64 Prozent gegenüber der Linken. Der am Mittwoch
überraschend und nur mit Hilfe der Stimmen der AfD zum Ministerpräsidenten von
Thüringen gewählte Thomas Kemmerich von der FDP hätte nach Meinung von 58
Prozent der Befragten diese Wahl nicht annehmen sollen. 33 Prozent finden es
richtig, dass er die Wahl annahm. Das ergab ein bundesweites
Politbarometer-Extra, das am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche durchgeführt
wurde.
Projektion Bundestagswahl
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die Union weiterhin
auf 27 Prozent, die SPD unverändert auf 14 Prozent und die AfD bliebe bei 14
Prozent. Leichte Veränderungen gäbe es für die anderen Parteien: Die FDP
verschlechterte sich auf 6 Prozent (minus 1), die Linke verbesserte sich auf 10
Prozent (plus 1), und die Grünen würden einen Punkt abgeben auf 22 Prozent
(minus 1). Die anderen Parteien zusammen lägen bei 7 Prozent (plus 1). Damit
hätte eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen weiterhin als einziges
Zweier-Bündnis eine Mehrheit, für Grün-Rot-Rot würde es knapp nicht reichen.
Top Ten: Söder mit Verlusten
Neu zu den zehn wichtigsten Politikerinnen und Politikern zählt nach Meinung der
Befragten Annalena Baerbock, und wieder dabei ist Ursula von der Leyen. Bei der
Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) der zehn
wichtigsten Politikerinnen und Politiker liegt weiterhin Angela Merkel auf Platz
eins. Auf der Skala von +5 bis -5 erhält sie einen unveränderten
Durchschnittswert von 1,4. Danach kommt Robert Habeck mit 1,2 (Jan.: 1,3) und
auf Platz drei steigt Annalena Baerbock ein, mit einer Bewertung von 0,8. Es
folgen Olaf Scholz mit 0,6 (Jan.: 0,8) und Heiko Maas mit 0,6 (Jan.: 0,7).
Markus Söder verschlechtert sich deutlich auf 0,1 (Jan.: 0,5) und Christian
Lindner wird mit 0,0 (Jan.: 0,0) eingestuft. Im Negativbereich liegen Ursula von
der Leyen mit minus 0,1, Horst Seehofer mit minus 0,3 (Jan.: minus 0,3) und
Schlusslicht bleibt Annegret Kramp-Karrenbauer mit minus 0,7 (Jan.: minus 0,8).
Coronavirus: Große Mehrheit sieht keine Gefahr für eigene Gesundheit
90 Prozent der Befragten halten ihre Gesundheit durch das neuartige Coronavirus
nicht für gefährdet, 10 Prozent äußern entsprechende Sorgen. Zudem glauben 80
Prozent, dass in Deutschland zum Schutz gegen die Ausbreitung des Virus genug
getan wird, nur 14 Prozent bezweifeln das. Großen Schaden für die Weltwirtschaft
durch die Ausbreitung des Coronavirus erwarten 34 Prozent. 63 Prozent rechnen
nicht mit solchen Folgen.
Verständnis für Unzufriedenheit der Landwirte
Für die Unzufriedenheit der Landwirte, die in letzter Zeit wegen ihrer
Einkommenssituation und der Vorschriften zum Umweltschutz auch Protestaktionen
durchführten, äußern 76 Prozent Verständnis. 19 Prozent meinen, diese
Unzufriedenheit ist nicht gerechtfertigt. Lebensmittel in Deutschland sind für
gut die Hälfte (54 Prozent) der Befragten alles in allem zu billig, für 8
Prozent sind sie zu teuer, und 36 Prozent halten die Lebensmittelpreise für
gerade richtig.
Mehrheit für Tempolimit
Auch um den Schadstoffausstoß zu verringern, gibt es eine Debatte über die
Einführung einer allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen in
Deutschland. 59 Prozent sprechen sich für ein Tempolimit von 130 km/h aus,
weitere 6 Prozent wären für ein Limit unterhalb von 130 km/h. Ein Drittel (33
Prozent) aller Befragten lehnt eine Geschwindigkeitsbegrenzung ab, darunter
mehrheitlich die Anhänger von AfD (54 Prozent) und FDP (56 Prozent).
Für Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen
Auf große Zustimmung treffen Überlegungen, in der EU Ein- und Zwei-Cent-Münzen
abzuschaffen. 78 Prozent der Befragten und deutliche Mehrheiten in allen
Parteianhängergruppen fänden das gut und nur 18 Prozent schlecht.
Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 4.
bis 6. Februar 2020 bei 1.067 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch
erhoben. Dabei werden sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt.
Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in
Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund
+/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 30 Prozent, SPD: 15
Prozent, AfD: 8 Prozent, FDP: 5 Prozent, Linke: 10 Prozent, Grüne: 26 Prozent.
Zusätzlich wurden am 5. und 6. Februar in einem bundesweiten
Politbarometer-Extra zur Wahl des Ministerpräsidenten in Thüringen 966 zufällig
ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch befragt. Das nächste Politbarometer
sendet das ZDF am Freitag, 6. März 2020. Am Freitag, 14. Februar 2020, gibt es
ein Politbarometer-Extra zur Bürgerschaftswahl in Hamburg.
Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen
Frageformulierungen finden Sie auch auf https://forschungsgruppe.de.
Ansprechpartner: Presse-Desk, Telefon: 06131 – 70-12108, pressedesk@zdf.de
Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 06131 –
70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/politbarometer
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Telefon: +49-6131-70-12121
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/7840/4513937
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