Berlin (ots) – Zum Start der geplanten Reform der Notfallversorgung erklärt Jörg
Lüssem, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe: „Wir begrüßen
es, dass mit der geplanten Reform die verschiedenen Bereiche der
Notfallversorgung besser verzahnt und so die Gesamtqualität der medizinischen
Notfallversorgung verbessert werden soll. Allerdings gibt es ein paar
Entwicklungen im Reformprozess, die wir mit Blick auf den Rettungsdienst
kritisch sehen.
Der Rettungsdienst spielt eine zentrale Rolle für eine gute medizinische
Versorgung im Notfall und ist heute schon sehr leistungsfähig. Dieser
Versorgungsbereich sollte durch die Reform gestärkt und nicht zusätzlich
belastet werden, zum Beispiel durch einen Zuwachs an Bürokratie.
Im Mittelpunkt steht bei alldem die sichere Versorgung im Notfall. Das Vorhaben
einer besseren Steuerung von Notfällen darf nicht zulasten der Patientinnen und
Patienten gehen – etwa dadurch, dass Rettungsdienst und Krankentransport
zukünftig weitere Wege zu den neuen Integrierten Notfallzentren zurücklegen
müssten“, betonte Lüssem.
Bei der geplanten Reform der Notfallversorgung setzt das
Bundesgesundheitsministerium auf integrierende Maßnahmen, um die einzelnen
Versorgungsbereiche vom Notruf bis zur stationären Versorgung stärker
miteinander zu vernetzen. Wesentliche Inhalte der Reform sind:
1.Schaffung Gemeinsamer Notfallleitsysteme (GNL) von Notfallleitstellen und
ärztlichem Bereitschaftsdienst
2.Einrichtung Integrierter Notfallzentren (INZ) an Krankenhäusern durch
Kassenärztliche Vereinigungen und Krankenhäuser
3.Anerkennung des Rettungsdienstes als eigenständiger medizinischer
Leistungsbereich im SGB
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit mehr als 23.000 Beschäftigten, rund 40.000
ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und knapp 1,3 Millionen Fördermitgliedern
eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes
Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den
Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege
von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter
Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen
Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im
Ausland. Mehr als 680.000 Notfalleinsätze bewältigen die Rettungskräfte der
Johanniter jedes Jahr.
Hier finden Sie das vollständige Positionspapier der Johanniter-Unfall-Hilfe:
https://bit.ly/2UIlzcD
Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstands der Johanniter-Unfall-Hilfe, steht für
Interviews zur Verfügung.
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Juliane Flurschütz, Pressereferentin
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Bundesgeschäftsstelle
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