München (ots) – Beim DOK.fest München 2021 @home wird zum achten Mal der mit 3.000 Euro dotierte DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit verliehen: Ausgezeichnet wird Mohamed El Aboudi, ein finnischer Regisseur mit marokkanischen Wurzeln, für seinen Film SCHOOL OF HOPE. Diese Schule der Hoffnung steht mitten in der marokkanischen Steppe, ein Lehmbau ohne Heizung, aber mit einem engagierten Lehrer, der Nomadenkindern den Weg in die Zukunft weist. Ihr Leben ist von zunehmender Dürre geprägt, die Herde muss versorgt werden und der Schulweg ist bis zu zwölf Kilometer lang. Endlich angekommen, genießen die Kinder die Stunden, in denen sie unbeschwert sein dürfen. Gemeinsam lernen sie und spielen. Doch nicht alle Kinder dürfen teilnehmen.
Der Preisträger Mohamed El Aboudi studierte Film und Fernsehen an der Bond University, Australien und lebt aktuell in Finnland. Seine Dokumentarfilme beschäftigen sich mit interkulturellen Aspekten und Themen der arabischen Welt. Zu seinen früheren Filmen gehören FIGHT OF FATE und DANCE OF OUTLAWS, der bei seiner Weltpremiere 2012 beim Locarno Film Festival mit dem Premio Zonta Club Locarno Preis ausgezeichnet wurde.
Die Jury schreibt in ihrer Begründung: „Der Dokumentarfilm SCHOOL OF HOPE von Mohamed El Aboudi zeigt auf berührende und poetische Weise, wie elementar wichtig Bildung für die Entwicklung einer Gesellschaft ist. Für diese Kinder ist die Schule der Ort, an dem sie ganz Kind sein dürfen. Es ist ein Film, der Hoffnung macht, der zeigt, wie stark und voller Neugierde Kinder sein können – und wie dankbar sie sind, etwas lernen zu können. Der Film erzählt in jeder Hinsicht behutsam, mit langsamen Schwenks über die Landschaft zeigt er eindrucksvoll die Lebensumstände der Nomaden und stellt dadurch eine besondere Nähe her. Die herausragende Kameraarbeit und der sensible Einsatz der Musik verstärken diesen Eindruck. Die dürre Landschaft scheint im Kontrast zur Resilienz dieser Kinder zu stehen. Doch gleichermaßen zeugt der Film auch davon, dass der Klimawandel vor keiner Region dieser Erde haltmacht. Ein berührender, sensibler Film, der mit leisen Tönen mahnt, nicht die Augen vor den großen Problemen der Gesellschaft zu verschließen, aber gleichwohl Hoffnung ausstrahlt durch die starken Protagonisten und Protagonistinnen, die im Mittelpunkt dieses Filmes stehen. Der Film macht Lust auf Schule und er steht gegen die Schulverdrossenheit, die man hierzulande oft spürt.“
Zur Jury gehörten in diesem Jahr Michaela Braun (Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats und des Personalausschusses der SOS-Kinderdörfer weltweit), Sabine Bubeck-Paaz (Redakteurin bei ZDF/ARTE Kultur und Musik), Christine Kehrer (Leitung Bewegtbild der SOS-Kinderdörfer weltweit), Wolfram Kons (Gesamtleiter RTL Charity / Vorstand Stiftung RTL / TV-Journalist), André Lentzen (Programmchef The Walt Disney Company), Schauspielerin Michaela May, Prof. Dr. Dr. h.c. Heribert Prantl (Kolumnist und Autor der Süddeutschen Zeitung) und Thomas Sessner (Redaktionsleiter und Produzent von Großveranstaltungen wie „Bayerischer Filmpreis“, „Bayerischer Fernsehpreis“, Redaktionsleiter von „Grünwald Freitagscomedy“).
Der DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit wird gestiftet von B.O.A. Videofilmkunst und ist mit 3.000 Euro dotiert. Er schafft Aufmerksamkeit für Filme, die in besonderer Weise die Perspektive von Kindern und Jugendlichen sichtbar machen.
Dr. Wilfried Vyslozil, Vorstandsvorsitzender SOS-Kinderdörfer weltweit: „Den SOS-Kinderdörfern sind seit jeher die Entwicklung und Ausbildung benachteiligter Kinder und Jugendlicher eine Herzensangelegenheit. Bildungsarbeit ist ein Schwerpunkt unseres weltweiten Engagements. Dadurch stellen wir sicher, dass Kinder eine fundierte Ausbildung erhalten und die Chance auf eine lebenswerte Zukunft bekommen. Der Gewinnerfilm 2021 zeigt, wie wichtig Bildung gerade auch für Kinder ist, die unter widrigsten Bedingungen aufwachsen – und mit welcher Lust und Freude sie lernen.“
Daniel Sponsel, Leiter DOK.fest München: „Der DOK.fest Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit lenkt seit vielen Jahren durch herausragende Filme Aufmerksamkeit auf Kinder, die unter Bedingungen groß werden, die sich bei uns nur wenige vorstellen können – so auch der diesjährige Gewinnerfilm. Er zeigt aber zugleich den Weg zu einem besseren Leben: durch Bildung. Deren Bedeutung ist uns eigentlich allen klar – aber wer diesen Film sieht, erfährt eindrücklich wie selten, dass sie der Schlüssel zu unserer Zukunft ist.“
Der Gewinnerfilm SCHOOL OF HOPE feiert am 29. April beim Hot Docs Canadian International Documentary Festival seine internationale Premiere und anschließend am 6. Mai beim DOK.fest München seine Europapremiere. Am 8. Mai wird der Preis der SOS-Kinderdörfer weltweit verliehen. Der Film ist vom 6. bis 23. Mai beim DOK.fest München 2021 @home zu sehen unter www.dokfest-muenchen.de.
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