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Tipps für Wohnmobileinsteiger: Sicher campen mit Flüssiggas

Berlin (ots) – Der Reisemobil- und Caravaning-Markt boomt in Corona-Zeiten: Im Rekordjahr 2020 wurden in Deutschland über 107.000 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen. Das sind 32,6 Prozent mehr als 2019 [1]. Aktuell warten viele Neu-Camper ungeduldig darauf, nach dem Lockdown endlich in ihre Premieren-Saison starten zu können. Worauf Neulinge beim Campen mit Flüssiggas unbedingt achten sollten, erklärt Samy Al-Ayoubi, Technikexperte beim Deutschen Verband Flüssiggas e. V. (DVFG):

Kochen, heizen, kühlen mit Flüssiggas: Nicht in Garagen und Parkhäusern

Flüssiggas sorgt dafür, dass im Wohnmobil gekocht, geheizt und gekühlt werden kann. Wichtig dabei: Flüssiggasgeräte dürfen nur benutzt werden, wenn sich das Fahrzeug im Freien befindet – also nicht in Parkhäusern, Garagen oder auf Fähren. Auch während des Tankens ist die Nutzung tabu. Einzige Ausnahme: Existiert ein Crash-Sensor, der bei Unfällen verhindert, dass unkontrolliert Gas ausströmt, darf auch während der Fahrt mit Flüssiggas geheizt werden.

Vor dem Start: Check der Flüssiggas-Anlage

Wer mit dem Camper verreisen möchte, sollte sich unbedingt vor dem Start der Reise von der Funktionstüchtigkeit der Flüssiggas-Anlage überzeugen. Wichtig: Flüssiggasanlagen in Wohnmobilen und Wohnwagen müssen nach jeweils zwei Jahren von einem zertifizierten Sachkundigen geprüft werden („G 607-Prüfung“). Verschleißteile wie Druckregler und Schlauchleitungen sind nach zehn Jahren auszutauschen. Nach erfolgreicher Prüfung stellt der Sachkundige eine Prüfplakette aus und notiert den Vorgang in der Prüfbescheinigung zur wiederkehrenden Prüfung (gelbes Prüfbuch). Über die Webseite https://gaspruefung-wohnwagen-wohnmobile.de finden Camper einen Sachkundigen in ihrer Nähe. Übrigens: Mit einer gültigen Prüfplakette und einer korrekt ausgefüllten Prüfbescheinigung sind Wohnmobilbesitzer im Schadenfall abgesichert. Zudem verlangen viele Campingplätze die Vorlage dieser Dokumente, bevor ein Stellplatz angesteuert werden darf.

Augen auf beim Flaschenkauf

In Europa gibt es kein einheitlich genormtes Anschlusssystem für Gasflaschen. Nicht jede Gasflasche, die auf der Reise gekauft wird, passt somit zu den Anschlüssen im Reisemobil oder Wohnwagen. Daher ist es ratsam, ein sogenanntes Europa-Entnahme-Set im Reisegepäck zu haben. Das Set ist im Fachhandel für wenige Euro erhältlich. Es besteht aus vier Adaptern, die den Anschluss der Wohnmobil-Gasregler an Gasflaschen aus unterschiedlichen europäischen Ländern ermöglichen.

Eine Frage des Verbrauchs

Wie lange hält eigentlich eine Gasflasche durch, wenn damit im Wohnmobil gekocht, gekühlt oder geheizt wird? Das lässt sich nicht allgemeingültig beantworten. Gasflaschen gibt es üblicherweise in den Größen Fünf-Kilogramm und Elf-Kilogramm. Als Faustregel gilt: Eine Elf-Kilogramm-Gasflasche sollte im Sommer für einen zweiwöchigen Urlaub einer vierköpfigen Familie reichen. Wer plant, länger zu verreisen und auf Nummer sichergehen möchte, packt eine Ersatzflasche ein.

[1] Quelle: Caravaning Industrie Verband e.V. (https://www.civd.de/news/erstmals-ueber-100-000-freizeitfahrzeuge-neu-zugelassen/)

Energieträger Flüssiggas:

Flüssiggas besteht aus Propan, Butan und deren Gemischen und wird bereits unter geringem Druck flüssig. Der Energieträger verbrennt CO2-reduziert und schadstoffarm. Flüssiggas wird für Heiz- und Kühlzwecke, als Kraftstoff (Autogas), in Industrie und Landwirtschaft sowie im Freizeitbereich eingesetzt.

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Olaf Hermann
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