Mössingen/Tübingen (ots) –
– Pflegewirtschaft diskutiert Arbeitspapier zur Reform der Pflegeversicherung
– höhere Vergütung von Pflegekräften braucht Veränderung des Systems
– Begrenzung der Eigenanteile von Pflegebedürftigen dringend erforderlich
– Wegfall der länderspezifischen Personalschlüssel und Fachkraftquoten überfällig
Mössingen/Tübingen (ots) – Kaspar Pfister, Chef der BeneVit Gruppe, die bundeweit Dienstleistungen für ältere Menschen in Form von Residenzen, Hausgemeinschaften, Tagespflegen, altersgerechtes Wohnen und Ambulante Dienste anbietet, spricht sich für eine sehr zügige Reform der Pflegeversicherung aus. Er befürwortet den vorliegenden Arbeitsentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) als einen Schritt in die richtige Richtung.
„Der Start in eine „Light-Version“ einer dringend notwendigen und längst überfälligen Pflegereform ist besser als gar keine Reform“, sagt Kaspar Pfister, Gründer und Inhaber der BeneVit-Gruppe.
„Das vorliegende Papier des Bundesgesundheitsministers zeigt das grundsätzliche Erkennen und Bemühen, Schwachstellen und Fehlentwicklungen im Pflegesystem zu korrigieren. Kritiker des Entwurfs, die unter anderem mit dem Verweis auf ansteigende Sozialabgaben argumentieren, verkennen den maximal dringenden Handlungsbedarf. Die allseits geforderte höhere Bezahlung aller in der Pflege Tätigen ist richtig. Dies muss aber auch durch die Pflegekasse refinanziert werden und nicht vorrangig durch stetig steigende Eigenanteile der Pflegebedürftigen. Das können sich schon heute immer weniger Menschen von ihren Ersparnissen leisten“, ist sich Pfister sicher. Ein großer Teil des Geldes, der für eine bessere Bezahlung der Mitarbeiter eingesetzt werde, fließe sogar an die Sozialkassen und Finanzämter über die Abgaben zurück.
Es gehe, so BeneVit Chef Pfister, vorrangig um die Veränderung der Rahmenbedingungen in der Pflege. Jeder Pflegebedürftige und dessen Angehörige, müsse ein individuell geeignetes Pflege- und Betreuungsangebot in Anspruch nehmen können. Bisher seien Angebote und Leistungen jedoch starr reglementiert und lassen kaum neue Pflegekonzepte zu. Die alleinige Fokussierung auf die Anzahl der Pflegefachkräfte, auf Quoten und Schlüssel als entscheidende Kriterien für Qualität, greife nach Ansicht der BeneVit Gruppe viel zu kurz.
„Mit ausschließlich mehr Personal und mehr Geld werden die Herausforderungen der Zukunft nicht zu lösen sein. Es ist jetzt schon sicher: Die Kosten werden steigen“, meint Kaspar Pfister. Gute Qualität müsse aber auch in Zukunft bezahlbar bleiben, für die Betroffenen ebenso wie für die jüngeren Generationen. Die Anbieter von Dienstleistungen sollten für die Ergebnisqualität Verantwortung übernehmen und nicht nur Vorgaben und Normen erfüllen, so der Chef des Familienbetriebes. „Wir brauchen neue Wege, neue Ideen, neue Konzepte und keinesfalls nur ein bisschen mehr und weiter wie bisher“.
„Die heutige Gesetzgebung orientiert sich primär an Strukturen, Quoten und Schlüssel und versucht mit Finanzierungen und Verordnungen Qualität zu erzwingen. Wo bleiben da die Wünsche und Bedürfnisse der 4,1 Millionen pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörige? Leistungen müssen nach dem Grad der Pflegebedürftigkeit gestaffelt werden, egal wo ein Mensch wohnt und ob dieser in seinem bisherigen zuhause oder in einer anderen Wohnform die erforderliche Unterstützung erhält. Es muss die eigene Entscheidung bleiben, was und wieviel jeder an Dienstleistung braucht. Trotz aller Bemühungen werden wir auch in den nächsten Jahren niemals so viele ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung haben, um die jetzt gültigen Quoten zu erfüllen. Eine zukunftsfähige Lösung wäre multiprofessionelle Teams aus Pflege, Hauswirtschaft und Aktivierung zu bilden. In einem Pilotprojekt „Stambulante Versorgungsform“, unter Beteiligung des Sozialministeriums Baden-Württemberg und aller Kassen unter der Federführung der AOK, leben wir das bereits seit Jahren vor. Nun hege ich die Hoffnung, dass dies bald bundesweit möglich sein wird „, so der BeneVit Chef. Andere Träger warteten sehnsüchtig darauf, dies ebenfalls umsetzen zu dürfen.
In seinem Buch „Wer gebraucht wird, lebt länger“ setze er sich, so Pfister, seit Jahren für die Ermöglichung neuer Pflegeleistungen- und Wohnformen ein. Der Entwurf des Gesundheitsministers erwecke hohe Erwartungen bei Pflegebedürftigen und Angehörigen. Die Politik, die Pflegekassen und Kommunen, wie auch die kirchlichen, paritätischen und privaten Anbieter von Pflegeleistungen selbst, hätten nun die Aufgabe, sich für die Reform auszusprechen und einzusetzen.
„Auch wenn der vorliegende Entwurf einer Reform der Pflegeversicherung noch keinen weitreichenden Wurf hin zur Veränderung des bestehenden Systems aufzeigt, so sehe ich doch darin ein „sich auf den Weg machen“, hin zu grundlegenden Veränderungen. Immerhin ein Anfang!“, fasst Kaspar Pfister den Reformentwurf abschließend zusammen.
Kaspar Pfister ist Gründer und Geschäftsführer der bundesweiten BeneVit Gruppe. Ende 2020 erschien sein Buch „Wer gebraucht wird, lebt länger“ im Econ Verlag der Ullstein Verlagsgruppe. Die BeneVit Gruppe erbringt seit dem Jahr 2004 Dienstleistungen für ältere, pflege- und betreuungsbedürftige Menschen. Die Unternehmensgruppe ist bundesweit an 30 Standorten tätig und betreibt 26 stationäre Pflegeeinrichtungen mit rund 1.700 Plätzen in fünf Bundesländern. Dies überwiegend nach dem BeneVit-Hausgemeinschaftskonzept, in Wohngruppen mit 10-15 Bewohnern. In den ambulanten Diensten der Gruppe werden rund 900 pflegebedürftige Menschen versorgt. Zusätzlich wird teilstationäre Pflege eingestreut und in 4 solitären Tagespflegeeinrichtungen angeboten, ebenso barrierefreie und betreute Wohnformen. Rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten bundesweit für die BeneVit Gruppe.
Pressekontakt:
Steffen Ritter
fokus > p Die Kommunikationsagentur für die Pflegewirtschaft
Friedrichstraße 68
10117 Berlin-Mitte
T +49 30 2888 6003
M +49 160 15 31 796
ritter@fokus-p.de
www.fokus-p.de
Original-Content von: BeneVit Gruppe, übermittelt durch news aktuell