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Alptrauminsel Lesbos: Flüchtlingskinder in extremer Gefahr / SOS-Kinderdörfer fordern europäische Lösung

Athen (ots) – Die psychische Verfassung der Kinder in den Flüchtlingscamps auf
den griechischen Inseln hat sich nach Angaben der SOS-Kinderdörfer weltweit
dramatisch verschlechtert: „Sie leiden unter Panikattacken und Alpträumen, viele
sind depressiv, manche versuchen sich umzubringen“, sagt George Protopapas,
Leiter der Hilfsorganisation in Griechenland. Allein im Januar seien weitere
3500 Flüchtlinge angekommen, die Camps hoffnungslos überfüllt. „Die Situation
ist schockierend und steht für das Versagen der europäischen
Flüchtlingspolitik“, kritisiert Protopapas und fordert: „Die Europäische Union
muss endlich einen konkreten Plan vorlegen, der den Kindern ein Leben im
Einklang mit den Menschenrechten ermöglicht.“ Die SOS-Kinderdörfer unterstützen
seit Jahren Kinder und Familien im Flüchtlingslager Kara Tepe auf der Insel
Lesbos.

Insgesamt leben laut den SOS-Kinderdörfern inzwischen 42.000 Asylsuchende auf
den griechischen Inseln – bei 210.000 Einheimischen. Mehr als ein Drittel seien
Kinder, 60 Prozent von ihnen jünger als 12 Jahre. Fast die Hälfte der Menschen
stamme aus Afghanistan, andere kämen aus Syrien und Somalia.

Besonders dramatisch sei die Lage in dem berüchtigten Camp Moria. Ausgelegt für
3000 Menschen, harren hier inzwischen annähernd 20.000 Geflohene unter
katastrophalen hygienischen Bedingungen aus. Die zunehmende Überfüllung,
unzureichende Versorgung und Ausweglosigkeit führten zu großer Spannung und
Konflikten unter den Bewohnern. Protopapas sagt: „Für die Kinder bedeutet das,
täglich 24 Stunden in Gefahr zu leben. Vor allem die unbegleiteten Kinder und
Jugendlichen können sich nicht gegen Gewalt und Missbrauch wehren.“ Die Kinder
würden nach ihrer Flucht erneut traumatisiert, gleichzeitig fehle es an
psychologischer Unterstützung. Der Winter führe zu einer weiteren Verschärfung.
„Die Kinder frieren, sind krank. In ihrer Not schneiden die Asylsuchenden kleine
Olivenbäume ab, um zu heizen und zu kochen“, so Protopapas.

„Es braucht jetzt ein klares Bekenntnis des Mitgefühls und der Solidarität von
Seiten der EU. Wenn nicht schnell etwas geschieht, fürchte ich um das Leben der
Kinder!“

Die SOS-Kinderdörfer unterstützen geflohene Kinder und Familien in Griechenland
vielfältig. 700 Kinder im Camp Kara Tepe auf Lesbos erhalten Schulunterricht,
Kinder ohne Familie haben im SOS-Kinderdorf Athen ein neues Zuhause bekommen.
Außerdem werden Flüchtlingsfamilien psychologisch unterstützt.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Boris Breyer
Stellvertretender Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-287
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/1658/4507307
OTS: SOS-Kinderdörfer weltweit

Original-Content von: SOS-Kinderdörfer weltweit, übermittelt durch news aktuell

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