Mainz (ots) – Mediziner und Krankenhäuser stehen unter hohem ökonomischen Druck.
Der Auftrag, die bestmögliche Patientenversorgung zu gewährleisten, kann da
schon mal wirtschaftlichen Erwägungen untergeordnet werden. „plan b“ trifft
Menschen, die im Gesundheitssystem nach Wegen suchen, den Patienten wieder in
den Mittelpunkt zu rücken. Zu sehen ist die Doku „Patientenwohl vor
Profitstreben – Medizin im Sinne des Menschen“ am Samstag, 1. Februar 2020,
17.35 Uhr, im ZDF. Der Film von Stella Könemann steht ab Freitag, 31. Januar
2020, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek zur Verfügung.
Seit Einführung der Fallpauschalen 2004 wird jede Krankheit mit einem festen
Preis versehen – mit dem Ergebnis, dass einige Eingriffe weitaus rentabler sind
als andere. Doch soll am Bett des Patienten wirklich gerechnet werden? Dr.
Alexander Risse vom Städtischen Klinikum Dortmund sagt: „Wir haben einen
Versorgungsauftrag. Wer krank ist, der wird auch krankheitsentsprechend
behandelt.“ Sein Diabeteszentrum arbeitet in den roten Zahlen und wird über
andere Fachbereiche finanziert, die das Defizit ausgleichen.
Dänemark steht vor ähnlichen demografischen Herausforderungen wie Deutschland:
Wie kann eine alternde Bevölkerung umfassend medizinisch versorgt werden? Um
gerade bei Notfällen rund um die Uhr Fachärzte vorhalten zu können, wurde die
dänische Krankenhausstruktur radikal verändert: Zahlreiche Kliniken wurden
geschlossen und zusammengelegt, landesweit gibt es noch 21 „Super-Kliniken“.
In Deutschland folgen erste Regionen diesem Vorbild. Dr. Burkhard Schropp war 14
Jahre lang Chefarzt am Klinikum Möckmühl im Landkreis Heilbronn, das gemeinsam
mit einem weiteren defizitären Krankenhaus geschlossen wurde. Heute operiert er
in einem neu errichteten Klinikum und bietet zudem eine ambulante Sprechstunde
und kleinere operative Eingriffe am ehemaligen Standort Möckmühl an. Wird sich
die Klinikstruktur in Deutschland in diese Richtung verändern und ambulante
Versorgung deshalb umso wichtiger?
Heike Kohlmann war mehr als 30 Jahre lang Röntgenschwester in der Poliklinik in
Halle (Saale), heute ist sie dort nur noch Patientin. Polikliniken waren für die
Gesundheitsversorgung der DDR-Bürger verantwortlich – und auch heute bieten sie
mehrere Vorteile: Ärzte arbeiten dort in Anstellung und können sich voll und
ganz auf ihre Patienten konzentrieren, zudem profitieren sie und ihre Patienten
von dem interdisziplinären Austausch.
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