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Hat konservativ sein eine Zukunft? Richard David Precht im ZDF im Gespräch mit Diana Kinnert

Mainz (ots) – Die politische Mitte legt in Coronazeiten in den Umfragen zu. In vielen Ländern setzen sich konservative Parteien, Politiker und Politikerinnen durch. Wie zukunftsfähig und zukunftswillig heute Konservatismus sein kann, darüber spricht Richard David Precht in seiner Sendung am Sonntag, 5. Juli 2020, 23.40 Uhr, mit Diana Kinnert, 29, Publizistin und CDU-Mitglied. Precht fragt seinen Gast, wie sich Traditionsbewusstsein und konservative Werte mit Digitalisierung und Globalisierung bei gleichzeitiger Zersplitterung der Gesellschaft vertragen.

Diana Kinnert, die schon mit 17 in die CDU eintrat und in wichtigen Vordenkergremien der CDU mitwirkt, strebt einen „modernen Konservatismus“ an, dem es gelingen soll, wieder alle Bürgerinnen und Bürger zu erreichen, und der Deutschland zukunftsfähig machen soll. Dafür müssten die bestehenden konservativen Grundprinzipien an eine sich verändernde Gegenwart angepasst werden. Kinnert sagt in der Sendung: „Diesen Wandel zu ignorieren, in dem wir das Gefühl haben, wir waren immer Christen, und wir waren schon immer weiß, wir waren schon immer Industrie, das ist für mich reaktionär und das Nichtkonservative.“ Das Konservative, so Kinnert, erkenne den Wandel an: „Das ist Digitalisierung, das ist Globalisierung, und das ist auch der Klimawandel.“

Aber, fragt Precht, kann ein moderner Konservatismus die massiven Umwälzungen bewältigen, die uns in naher Zukunft bevorstehen? Konservatismus zeichne sich gemäß seines Vordenkers, dem Staatsphilosophen Edmund Burke, doch gerade dadurch aus, dass er auf überlieferte Institutionen und Gebräuche setze und nicht auf radikale Neuerungen.

Als Digital Native weiß Diana Kinnert um die immer heterogener gewordene Gesellschaft, die sich ihre Meinung aus den sozialen Medien holt. Vor allem die junge Generation engagiere sich lieber in konkreten politischen Initiativen, als einer bestimmten Partei beizutreten. Kinnert glaubt aber, dass dennoch ein verbindender Wertekanon gefunden werden könne, der konservative Politik wieder für alle akzeptierbar mache. Richard David Precht sieht in Kinnerts Vision allerdings schwer auflösbare Widersprüche: Bei vielen Themen, wie etwa Klimaschutz, Globalisierung, Migration und pluralistische Gesellschaft, bediene sie sich aus den Programmen der Grünen und Linksliberalen. Passen die Vorstellungen von Diana Kinnert eigentlich noch in die CDU?

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